Bottrop-Kirchhellen. . Über 1000 Schützen marschieren durch das Dorf und feiern am Ende gemeinsam auf Hof Miermann. Sie mögen den besonderen Charakter dieser Übung.
Die Vorfreude auf das Schützenfest hat einen neuen Höchststand erreicht. 1033 Schützen trafen sich am Sonntag auf dem Josef-Terwellen-Platz. Grund dafür: Es stand die dritte und gleichzeitig auch wichtigste Übung an, die Königsübung. Hier treten Königspaar und Schützen in voller Montur an. „Da kann man noch einmal testen, ob alles passt“, scherzt König Johannes Miermann, bevor die Schützen losmarschieren zu seinem Hof. Denn bei Miermanns endet dann auch die Übung. „Die Königsübung bringt eine ganz besondere Stimmung mit sich.“
Es ist die vorletzte vor dem großen Fest, auf das das Dorf seit Wochen hin fiebert. Das sieht Königin Hildegard Heisterkamp genauso: „Die Spannung steigt. Schon einen Tag vor der Schützenübung geht man durchs Dorf und alle wissen, dass es morgen losgeht. Ein tolles Gefühl.“
Zusammen mit allen Kompanien und den sechs Pferden vom Hof Ressing aus Hünxe marschiert das Königspaar dann einmal quer durch das Dorf. „Der Takt muss einfach sitzen“, betont Pressesprecher Markus Josten. „Deshalb muss vor jedem Schützenfest geprobt werden.“
Beim Marschieren wird korrigiert
Hier und da wird beim Marschieren noch korrigiert, doch der Marschzug ist schon jetzt imposant. Marschiert wird mit Holzgewehren, aus deren Lauf oft ein Blümchen wächst. Dabei sind auch alle drei Blaskapellen, darunter auch die Kapelle aus Reken. „Wir spielen klassische Marschmusik beim Laufen“, betont Dirigent Stefan Schmitz. „Wenn wir aber später auf dem Hof sind, darf es auch einmal modernere Musik sein, wie zum Beispiel von Helene Fischer.“
Denn besonders an der Königsübung ist auch der Aufwand am Hof Miermann. Ein riesiger Fallschirm als Sonnenschutz ist dort aufgestellt und es gibt einen Thron für die königlichen Herrschaften. „Heute werden viele Leute geehrt, die sich um den Verein verdient gemacht haben“, sagt Josten, diesmal besonders die Versorgungstruppe der zweiten Kompanie und die Fernmeldetruppe. Zudem folgt abends der große Zapfenstreich, bei dem die Kirchhellener Blasmusik und der Spielmannszug Holsterhausen spielen.
„Bei anderen Übungen verteilen sich die Kompanien auf andere Höfe und haben Biwak, doch bei der Königsübung bleiben wir alle zusammen“, betont Josten den Charakter der Übung. „Es kommen auch viele Gäste und Zuschauer.“ Bei Abmarsch und Ankunft werden die Schützen vom königlichen Weckdienst unterstützt; vier Schützen und Brezelfreunde, die mit Böllern den Marschierenden ordentlich Dampf machen. Der Weckdienst wird auch beim Schützenfest morgens im Einsatz sein, damit bloß niemand zu spät kommt.