Die Revierförster in der Kirchheller Heide haben Gefahrenstellen beseitigt.In einer ein Kilometer langen und 400 Meter breiten Schneise „steht kein Baum mehr“
- Die Wege in der Kirchheller Heide sind wieder frei gegeben, die Revierförster arbeiten an der Schadensbilanz der Windhose
- Sie hat eine Schneise von 400 Meter Breite und einem Kilometer Länge geschlagen
- Die Aufforstung wird ein Jahr dauern - und dann müssen die Jungbäume wachsen
Massive Schäden hat eine Windhose Mitte Juni auch in der Kirchheller Heide angerichtet. „Da steht kein Baum mehr“, beschreibt Förster Volker Adamiak, der sich mit seinem Berufskollegen Werner Meemken um dieses Waldgebiet kümmert, das Schadensbild. Das Waldgebiet gehört dem Regionalverband Ruhr (RVR). Die Kirchheller Heide sei aber nur ein Beispiel für die entstandenen Schäden, stellt der Förster klar. „Es sind auch viele private Waldbesitzer betroffen.“
Das Aufräumen wird noch dauern
Wie berichtet, sind seit gestern die meisten Wege in der Heide für Radfahrer und Spaziergänger wieder frei. Der RVR hatte die Strecken wegen umgestürzter Bäume und den von ihnen ausgehenden Gefahren gesperrt. Vor allem angebrochene Äste stellten eine große Gefahr dar, so der RVR in seiner Begründung.
Die Aufräumarbeiten werden sich allerdings noch länger hinziehen. Der Sturm hat eine rund 400 breite und einen Kilometer lange Schneise in den Wald geschlagen. Die sei aus der Luft auch recht gut erkennbar, sagt Adamiak. Vom Boden aus sei das eher nicht so, weil die umgefallenen Bäume dort noch übereinander gestapelt herumliegen. Teilweise liegen die Stämme meterhoch. Adamiak deutlich: „Wir haben einen Berg aus Holz da liegen.“
„Es ist ein anderes Ereignis“, sagt der Förster und zieht einen Vergleich zum Orkan Kyrill, der im Januar 2007 europaweit auch für erhebliche Sachschäden gesorgt auch. Dieser Sturm habe überall in der Heide Schäden angerichtet, so Adamiak. Es seien mehrere Flächen betroffen gewesen. Dagegen hat die Windhose eher punktuellen Schaden angerichtet. Neben der Heide hatte es vor allem Waldgebiete an der Hohen Heide und am Schlehdorn erwischt.
Haken vor Grafenwald
Den Zugweg dieses verheerenden Windwirbels kann der RVR-Förster gut nachvollziehen. Der Sturm kam aus Richtung der Stadt Dinslaken, wo er eine Reiterin schwer verletzte, und näherte sich über die Franzosenstraße dem Bottroper Stadtgebiet. Über den Elsweg und den Heidesee zog der Wirbel über den Alten Postweg weiter in Richtung Osten. Vor Grafenwald habe die Windhose einen Haken in Richtung Norden geschlagen, beschreibt Adamiak die weitere Bahn des Sturms. Dort habe er sich dann aufgelöst.
Rund 4000 Festmeter Holz hat der Sturm umgeworfen, schätzt der Förster. Die Holzmenge sei mit der, die bei Kyrill in der Kirchheller Heide angefallen ist, vergleichbar. Dementsprechend lang werden das Aufräumen und das Wiederaufforsten der zerstörten Flächen dauern. Im Frühjahr 2018 soll damit begonnen werden. Aber Adamiak geht davon aus, dass diese Arbeiten auch im Herbst 2018 und im Frühjahr 2019 weitergehen werden.
Nur ein Drittel der Bäume ist gesund
Zum generellen Zustand des Waldes in der Kirchheller Heide befragt, antwortet Volker Adamiak mit dem Bild einer Drittel-Aufteilung. Ein Drittel der Bäume sei gesund, ein weiteres kränkele und das letzte Drittel sei richtig krank. Mit Blick auf die Waldschadensberichte der jüngeren Vergangenheit sei festzustellen, „Das ist in den vergangenen zehn Jahren ungefähr gleich geblieben“. Es gebe aber immer wieder Schwankungen, die auf anderen Faktoren beruhen, so der Fachmann. Er nennt ein Beispiel: Ein trockenes Frühjahr wirke sich unterschiedlich auf die Baumarten aus, so dass es mal der Buche und mal der Eiche besser gehe.