Alle zwei Jahre treffen sich Autoliebhaber mit ihren Schätzchen am Brauhaus am Ring. Organisiert wird das Treffen von einem dreiköpfigen Team.

  • Alle zwei Jahre ist westfälischer Oldtimer-Tag am Brauhaus am Ring
  • Diesmal kamen rund 250 Besitzer alter Schätzchen
  • Theo Heisterkamp, Uwe Küper und Hannes Haddieck organisieren das Treffen

Wo ein rot-goldener Chevrolet aus Kalifornien nahe einer hellblauen Isetta steht, der Miele-Popospalter in der Nähe eines 914er Porsche zu begutachten ist – Einspritzer mit weniger als zehn Litern Verbrauch auf 100 Kilometer –, da kann es sich nur um ein Oldtimertreffen handeln.

Besitzer und Oldtimerfans, Hobby-Fotografen und Kaufinteressierte trafen sich am Sonntag am Brauhaus in Kirchhellen. Sie alle trotzten dem anfänglichen Regen, der, wie Mitveranstalter Theo Heisterkamp weiß, einem Ford T - Besitzer schon mal einen Tag Arbeit bereiten kann: „Nach dem Regen müssen die Speichenräder, die nach außen gestellten Ausstellfenster und das ganze Auto abgeledert und getrocknet werden.“ Mit Uwe Küper und Hannes Haddieck freut er sich über die rege Anteilnahme von rund 250 Fahrzeugen, darunter gut 150 Oldtimerautos, mehreren Traktoren, Motorrädern, Feuerwehrfahrzeugen und LKW sowie mehr als 2000 Besuchern.

3000 Fotos geschossen

Klaus Schmidt aus Mülheim an der Ruhr ist extra angereist, um die alten Schätzchen digital festzuhalten: „Oldtimer haben mich schon immer fasziniert, auch wenn ich von der Technik wenig Ahnung habe.“ Eine halbe Stunde nach Veranstaltungsbeginn hat der 62-Jährige bereits 700 Fotos gemacht – drei Aufnahmen pro Klick sind voreingestellt –, am Ende werden es gut 3000 sein, die auf dem heimischen Rechner landen werden.

Waltraud und Wilhelm Romswinkel mit ihre Isetta.
Waltraud und Wilhelm Romswinkel mit ihre Isetta. © Frank Oppitz

Eines davon ist das Foto einer hellblauen Isetta mit Fronttür und weißem Lenkrad von Waltraud und Wilhelm Romswinkel. Beide scheuen den Regen nicht für ihre nun 60 Jahre junge BMW mit durchgehender Vorderbank und einer Ablage: „Unsere Isetta ist so gut wie täglich in Gebrauch.“, erzählt Besitzerin Waltraud Romswinkel: „Zum Einkaufen packen wir einen 10-Kilogramm Sack Kartoffeln, eine große Kiste Waschmittel und auch einen Kasten Bier ein. Es passt alles rein.“ Auch der obligatorische Wackeldackel und der seinerzeit beliebte handgehäkelte Klopapierüberzug dürfen in diesem Oldtimer mit seitenverkehrt angelegten Gängen, zwölf PS, zehn Liter Tank und gebläsegekühlt, nicht fehlen.

Kilometerfresser Porsche 914

Ganz anders in Gebrauch hingegen ist der 914er VW Porsche, 2 Liter, 4 Zylinder Boxenmotor, luftgekühlt, 100 PS in sonnengelb, von Norbert Schlüter. Der zweite Vorsitzende des VW Porsche 914 Club Westfalen e. V. erzählt: „Den 914er habe ich drei Jahre lang restauriert. Seit dem Jahr 2000 ist er fertig, und ich war schon auf internationalen 914er Treffen in Frankreich, Italien und weiteren Ländern Europas unterwegs. Nächstes Jahr ist die Schweiz dran.“ Aufgrund der leichten Karosserie, gut 900 Kilogramm leicht, schafft es Schlüter auf knapp 200 Stundenkilometer bei einem Verbrauch, der bei unter zehn Liter auf einhundert Kilometern liegt. Und diese Angabe, beteuert der Porschefahrer aus dem westfälischen Gescher, sei nicht geschönt.

Für alle Oldtimerbegeisterte steht fest: Sie werden wieder dabei sein, wenn am ersten Juliwochenende in zwei Jahren der dann neunte Oldtimertag stattfinden wird.