Heftige Debatte in der Bezirksvertretung um die Entwässerung des Neubaugebietes in Grafenwald. SPD will wenigstens die kleine Lösung
- Gutachter schätzt: Entwässerung kostet mindestens zwei Millionen Euro
- CDU-Bezirksfraktionschef Steinmann: „Das Ding ist mit uns nicht zu machen“
- SPD will weiter eine kleine Lösung mit rund 50 neuen Wohnungen
Vor etlichen Jahren brachte die CDU die Umwandlung des Grünlandes zwischen Vossundern und Friedensstraße gegenüber der „Bereitschaftssiedlung“ von Schacht 9 der Zeche Prosper-Haniel in Grafenwald ins Gespräch. Nun schob sie dem Vorhaben aber selbst einen Riegel vor, denn im Bezirk lehnten nun die Christdemokraten zusammen mit Grünen und ÖDP das Ansinnen der Kirchhellener Genossen mehrheitlich im Bezirk ab. Die Erschließung sei viel zu teuer und viel zu riskant.
Dabei ging es eigentlich nur um eine Machbarkeitsstudie. Die hatte schon gezeigt: Eine Entzwässerung der Gesamtfläche kostet um die zwei Millionen Euro, dazu kommen Kosten für Drainagen und ein Aufschütten des Geländes um bis zu 1,20 Meter. Nach Ansicht der SPD sollten hier wenigstens etwa 50 Wohneinheiten in einem zweigeteilten Areal entstehen, das laut Gutachten leichter zu entwässern ist. . Da ein Teil des jetzigen Grünlandes als stark wasserführend gilt, müssten, um es in Bauland umzuwandeln, erhebliche kostspielige Vorleistungen erbracht werden. Für die Genossen ist das Wasserproblem aber nur hausgemacht. Fraktionssprecher Willi Stratmann: „Dort hat man nämlich Straßengräben mutwillig zugeschüttet“.
Debatte um Lärmschutz
Das in Kirchhellen günstiges Bauland vor allem für Familien mit Kindern fehlt, darüber waren sich aber alle Fraktionen einig. Daher wurde noch einmal auf die notwendige Baulückenschließung hingewiesen. Im anvisierten Bebauungsplangebiet Nr. 82 könnten, so war gestern zu hören, die Baulandpreise allein durch Erschließung, Geländeanschüttung und Drainage auf etwa 400 Euro pro Quadratmeter steigen. Deieser Zahl widersprach ein Vertreter der Stadt vehement. Aber CDU-Fraktionssprecher Bernhard Steinmann wetterte: „Das Ding ist mit uns nicht zu machen.“
Auch mit dem Bottroper Lärmaktionsplan setzte sich die Bezirksvertretung auseinander.Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Straßenlärm. Keine Aufnahme in den Plan fanden Flugplatz und Filmpark, was die Kommunalpolitiker in Erstaunen versetzte. In Kirchhellen werden die Bottroper Straße und die A31 als Hauptlärmquellen angegeben. Vor allem die B 223 und wenn hier die Baumaßnahmen abgeschlossen sind, soll auch die Hackfurthstraße Zug und Zug mit Flüsterrasphalt versehen werden. In Kirchhellen stehen nur sechs Maßnahmen an. Für die Lärmminderung an der A 31 ist laut neusten EU-Richtlinie jedoch der Bund zuständig. Im Gesamtpaket wird daher auch vom einem Lärm-Abwägungsprozess gesprochen, den man vor Ort politisch durchzusetzen kann.