Die Ernte-Saison ist für die Bottroper Landwirte zwar noch nicht beendet, dennoch können sie bereits getrost ein positives Zwischenfazit ziehen. „Im Grunde ist die Bilanz in diesem Jahr sehr erfreulich”, sagt Friedrich Steinmann, Vorsitzender des landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen.

Die Getreide-Ernte ist bereits gelaufen, aktuell werden die Kartoffel-, Zwiebel- und Maisfelder abgeerntet. Eine Prognose wagt Friedrich Steinmann indes nur für die Mais-Ernte. „Es wird einen überdurchschnittlichen und guten bis sehr guten Ertrag geben”, glaubt er. Der optimale Witterungsverlauf in diesem Jahr ist verantwortlich für diese Vorhersage. Der warme Sommer und die vielen sowie gut verteilten Niederschläge bekamen dem Mais prächtig. „Mais hat einen hohen Wasseranspruch. Und diesmal hatte er auch keinen Trockenstress”, erklärt Steinmann. „Der Mais belohnt es nun mit einem hohen Ertrag.”

Bis Mitte Oktober läuft die Silomais-Ernte noch, bei der die gesamte Pflanze gehexelt und zu Rindviehfutter verarbeitet wird. Danach wird für Schweine- sowie Hühnerfutter der Körnermais gedro-schen. „Für den Winter können daher genug Futtervorräte angelegt werden”, meint Steinmann.

Sonderkultur-Landwirt Johannes Miermann erwartet ebenfalls aufgrund des regelmäßigen Regens in diesem Sommer eine „reichliche Zwiebel- und Kartoffel-Ernte mit einem ordentlichen Anteil an Übergrößen. Die Niederschläge haben ein kontinuierliches und gutes Wachstum gefördert”, sagt Miermann. Seine Bilanz für die Spargel- und Erdbeer-Ernte fällt nicht so positiv aus. Die Spargelmenge sei durchschnittlich gewesen, die Erdbeeren hätten wegen der Niederschläge Qualitätseinbußen einstecken müssen. Die Nässe begünstigte die Fäulnis, so Miermann.

Ausgewertet ist die Getreide-Ernte für Wintergerste, Weizen, Roggen und das Hybridgetreide Triticale. Beim Mengenertrag gab es einen Zuwachs von 15 bis 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dafür liegen die Preise unter denen von 2007. Während der Erntezeit gab es für einen Doppelzentner (100 kg) etwa 18,50 Euro, acht Wochen später war es ein Euro weniger. „Das ist auch eine Entwicklung aufgrund der guten Ernte”, erläutert Steinmann.