Bottrop-Kirchhellen. . Seit April setzt das Unternehmen vier „Streetscooter“ ein. Mit ihrer Reichweite von 80 Kilometern gelten sie als Ideallösung für den ländlichen Raum

In Kirchhellen sind die Zusteller der Post jetzt auf Strom – seit Anfang April setzt das Unternehmen in diesem Gebiet vier Elektrofahrzeuge ein. Sie werden von Boten gesteuert, die in ländlichen Gebieten in der so genannten Verbundzustellung sowohl Briefe als auch Pakete zu den Kunden bringen. Insgesamt sind in Deutschland und den Niederlanden aktuell 500 solcher E-Autos unterwegs, erklärt Post-Sprecherin Britta Töllner. Dies zahle auf das Klimaschutzziel der Deutsche Post DHL Group ein: Das Logistikunternehmen will seine CO2-Effizienz bis 2020 im Vergleich zum Basisjahr 2007 um 30 Prozent verbessern.

Die Form der – natürlich Post-gelben – Gefährte mit dem kastenartigen Aufbau hinter der Fahrerkabine fällt gleich ins Auge. Mancher mag auch bemerken, dass dieses elektrisch angetriebene Post-Auto besonders leise daher kommt. „Streetscooter“ nennt sich das Fahrzeug. Dieses hat die Post zusammen mit Instituten der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen und der Streetscooter GmbH entwickelt – und dieses einstige Start-up-Unternehmen inzwischen sogar gekauft.

„Der Streetscooter ist genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten“, sagt Britta Töllner. Das bedeutet zum Beispiel: „Er ist vom Anzug her gut.“ Ein wichtiger Punkt, da in der Zustellung etliche Stopps und Starts erforderlich sind. „Er fährt sich spritzig, wir haben viele positive Rückmeldungen von unseren Zustellern.“ Zumal diese in die Entwicklung mit einbezogen wurden, wie Britta Töllner berichtet. So sei die Ladehöhe auf die Bedürfnisse der Boten zugeschnitten worden.

Die maximal Reichweite der Streetscooter liegt bei 80 Kilometern; 80 Stundenkilometer sind auch die maximale Geschwindigkeit. Im Bereich der Post-Niederlassung Duisburg, zu der auch Bottrop gehört, fahren insgesamt 60 dieser Transporter, vornehmlich in ländlichen Bereichen. In der Nachbarstadt Dorsten zum Beispiel sind zehn Elektro-Fahrzeuge unterwegs.

Das Nahziel: „In der Streetscooter GmbH, die inzwischen eine hundertprozentige Tochter der Post ist, sollen in diesem Jahr 2000 Elektro-Fahrzeuge gebaut werden.“ Langfristig, so Britta Töllner, sollen bundesweit in der Verbundzustellung von Briefen und Paketen 30 000 elektrisch betriebene Auslieferungsfahrzeuge der Post zu den Kunden rollen.

Aufgeladen werden können die Elektroautos übrigens über Nacht am Zustellstützpunkt in Bottrop. Laut Britta Töllner beziehe die Post ausschließlich Ökostrom – „also natürlich auch für die Beladung der Streetscooter“.