Der Zusammenschluss kümmert sich um die Grünflächen rund um das Gelände der Kirche Heilige Familie. Die Ehrenamtler suchen hilfsbereite Nachwuchskräfte
Mit Laubbläsern, Heckenscheren, Harken, Kehrblechen und Besen sorgen die „Kirchenkratzer“ in Grafenwald für Sauberkeit und Ordnung rund um das Gelände der Kirche Heilige Familie. Am Prozessionsweg pflegen die derzeit sechs ehrenamtlichen Gemeindemitglieder die Grünanlagen. Sie kümmern sich um die bewachsenen Flächen des Außenbereiches, wobei sie bei ihrer Arbeit vor allem auf Müll und Unkraut Acht geben.
Nun sucht der hilfsbereite Zusammenschluss – der sich 1973 mit dem Neubau der Kirche im Ortsteils gründete – Nachwuchs. Denn: Viele der älteren „Kirchenkratzer“ sind mit über 80 Jahren im letzten Jahr ausgeschieden – es herrscht ein akuter Personalmangel. „Zu Höchstzeiten waren wir 14 Mitglieder, aber jeder wird einmal älter“, sagt der älteste der Ehrenamtler Heinrich Knipping. Der 77-Jährige betont: „Es ist vor allem eines – eine Gemeinschaft. Die Freundschaft und Kameradschaft zählen bei uns sehr viel, sie werden auch bei der Arbeit groß geschrieben.“
Jeder sei willkommen, der etwas Luft und Bewegung vertragen könne. Eine Altersgrenze gebe es nicht, Interessierte müssten nur ein frohes Gemüt und etwas frischen Wind mitbringen, um „Kirchenkratzer“ zu werden. Die Hobbygärtner sind sich einig: „Wer bei uns mitmacht, der hat die Chance alt zu werden, wie man an den ausgeschiedenen Mitgliedern sieht.“
Die Freunde treffen sich jeden Mittwoch von März bis November in der Zeit zwischen 8 und 10.30 Uhr, um Verschmutzungen zu beseitigen, Müll vom Gelände zu entfernen und die Parkanlagen (bis auf den Rasen) zu pflegen. Sie bieten „Schnupperkurse“ für Neueinsteiger an; „egal ob Handwerker oder Kaufmann, jede Hand wird gebraucht“, sagt Ehrenamtler Theo Duckheim. Der 66-Jährige ist seit einem Jahr dabei und liebt seine Tätigkeit. „Wir machen auch ab vom Alltag schon mal einzelne Ausflüge oder Radtouren.“ Interessenten müssten einfach nur vorbeikommen oder sich beim Pfarrbüro melden, um einzusteigen.
Ausklang nach der Arbeit
Nach abgeschlossener Arbeit sitzen die munteren Herren bei Kaffee und Kuchen zusammen und lassen den Mittwochmorgen ausklingen. „Unsere Schwestern sorgen für uns. Man merkt, dass man etwas von der Gemeinde zurückbekommt“, so Duckheim.
Eine Bitte an die Ortsansässigen haben sie jedoch: Hundebesitzer sollten in Zukunft besser auf ihre Tiere Acht geben, da sie die Wege von Dreck säubern müssten. Die „Kirchenkratzer“ bitten Passanten darum, den Müll nicht in die Beete zu werfen – Tonnen stünden bereit.
Für die Truppe der Ehrenamtler steht fest: „Solange wir laufen können und keine Krücken brauchen, machen wir weiter.“