Bottrop-Kirchhellen. . Die ersten Familien werden ab 4. April in den Unterkünften Auf der Bredde untergebracht. Ehrenamtliche wollen Kinderbetreuung etablieren.

In der nächsten Woche ziehen die ersten Flüchtlingsfamilien in die Holzhäuser Auf der Bredde ein. Eigentlich sollten alle sieben Häuser, in denen jeweils vier Personen unterkommen können, sofort komplett belegt werden. Aber manche Familien, die dafür vorgesehen waren, hätten inzwischen schon eine Wohnung gefunden, so Sozialamtsleiter Peter Sommer.

Die Familien, die nun nach Kirchhellen-Mitte ziehen, kommen wie die Flüchtlinge, die in den Wohncontainern am Liboriweg in Feldhausen leben, aus den provisorischen Sammelunterkünften Spielraum und Saalbau in Stadtmitte. „Dort wollen wir die Leute schnellstmöglich rausholen“, sagt Sommer. Ins Wohncontainer-Dorf am Liboriweg mit seinen 55 Plätzen zogen bereits Anfang März die ersten Flüchtlinge. Laut dem Amtsleiter wohnen derzeit rund 40 Asylbewerber dort, Familien und Einzelpersonen.

Ausschließlich vierköpfige Familien sollen ab der nächsten Woche in den Holzhäusern Auf der Bredde unterkommen, bei deren Aufbau viele freiwillige Helfer angepackt hatten. „Es ist soweit alles fertig, die Menschen können in aller Seelenruhe kommen“, sagt Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder. Und meint damit sicher nicht nur die Unterkünfte selbst, sondern auch die Bereitschaft vieler Ehrenamtlicher, die Asylbewerber willkommen zu heißen und zu unterstützen. „Es gibt viele Freiwillige, die zum Beispiel Behördengänge mit den Flüchtlingen machen“, hebt Schnieder hervor.

Und nicht nur das, wie Marion Arlt-Elosua, eine der Koordinatoren der Flüchtlingshilfe in Kirchhellen, berichtet. Die Ehrenamtlichen begrüßen die jeweils neu angekommenen Menschen zunächst, fragen nach ihren Bedürfnissen, helfen ihnen dabei, ein Sozialticket zu bekommen und ein Konto einzurichten und zeigen ihnen Einkaufsmöglichkeiten vor Ort. Die Helfer haben beispielsweise auch die Schulkinder und ihre Einstufung sowie Anmeldung an den Schulen im Blick. „Es laufen teils auch schon ehrenamtliche Deutschkurse“, berichtet Marion Arlt-Elosua.

Geplant ist zudem eine morgendliche Betreuung der Mädchen und Jungen im Kindergartenalter aus allen drei Kirchhellener Standorten – im Jugendkloster ist ja auch noch eine Großfamilie untergekommen. In der Bezirksverwaltungsstelle stünden dafür zwei Räume zur Verfügung. „Das waren früher die Räume der Mütterberatung“, erklärt Arlt-Elosua. Überlegt werde nun, ob die Kinderbetreuung komplett ehrenamtlich gestemmt oder auch jemand dafür eingestellt werde.

Eine „gute Anlaufstelle“, sagt Marion Arlt-Elosua, ist das Café Vielfalt. Dort treffen sich mittwochs nachmittags Flüchtlinge, Ehrenamtliche und alle, die noch Unterstützung bieten wollen. Es findet jeweils im Wechsel in den katholischen Pfarrheimen Feldhausen und Kirchhellen-Mitte statt. Das nächste Café öffnet am 6. April am Vikars Kamp seine Pforten.