Eine große Helferschar hieß sie am Liboriweg willkommen. Sozialamtschef wíll bei der weiteren Belegung dort und in den Holzhäusern Auf der Bredde Familien mit Kindern berücksichtigen

Die ersten zwölf Flüchtlinge sind in den Wohncontainern am Liboriweg von einer großen Gruppe ehrenamtlicher Helfer willkommen geheißen worden. Sie kommen aus dem zur provisorischen Unterkunft umfunktionierten Spielraum. Sozialamtsleiter Peter Sommer hat angekündigt, Familien von dort und aus dem Saalbau in Feldhausen und in die Holzhäuser Auf der Bredde unterzubringen. Dort sollen Familien mit zwei Kindern unterkommen, am Liboriweg können auch größere Familien einziehen.

„Das ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich hier so viele Menschen ehrenamtlich engagieren“, sagen die Koordinatoren Werner Hüppe und Marion Enbergs und blicken in die Listen mit den Namen der Freiwilligen, die sich immer mehr füllen. „Uns ist allen klar, dass wir keine Aufgabe für ein paar Wochen übernehmen“, sagt Marion Enbergs. Die Kirchengemeinde St. Johannes hat der Stadt das Grundstück Auf der Bredde, wo die Holzhäuser stehen, für fünf Jahre überlassen. So lange rechnet die Stadt also mit Bedarf an dieser Unterbrimngungsmöglichkeit. Die in der Flüchtlingshilfe organisierten Freiwilligen legen Wert auf die Feststellung, der Zusammenschluss sei „konfessionsübergreifed und überparteilich“, sagt Werner Hüppe.

Die größte und in den ersten Wochen wichtigste Gruppe von Ehrenamtlichen ist die der Helfer, die einen Begleitdienst organisieren. Sie führen die Neuankömmlinge zu den Ämtern und der umliegenden Infrastruktur. „Die afghanische Großfamilie aus Mutter, Kindern und Enkeln, die das Jugendkloster aufgenommen hat, bewegt sich inzwischen völlig selbstständig durch Kirchhellen“, berichten Hüppe und Enbergs.

„Höchsten Vorrang nach den Erstbegleitungen haben für uns die Deutschkurse“, sagt Werner Hüppe. Dafür gibt es ebenso Freiwillige wie für die Hausaufgabenbetreuung und die Begleitung, sobald die jungen Flüchtlinge in die Schule kommen. Für die pädagogische Betreuung haben die Ehrenamtlichen mit Peter Pawliczek den frisch pensionierten Leiter der Gregorschule gewonnen. Die Kinder vom Liboriweg und Auf der Bredde sollen in Sportgruppen integriert werden. Für diese Aufgabe hat sich fast der komplette Vorstand des VfB Kirchhellen gemeldet. Agnes Fockenberg hat sich bereit erklärt, eine Kunstgruppe ins Leben zu rufen.

Anders als in anderen Sammelunterkünften sollen und müssen sich die Menschen am Liboriweg selbst versorgen. Die Helfer werden sie auch bei den ersten Einkäufen begleiten. Außerdem wollen sie dafür sorgen, dass Arbeitswillige „so schnell wie möglich stundenweisein Kirchhellen Aufträge bekommen“, sagt Hüppe. „Arbeit ist da - und Ihr müsst schnell hier raus und ans Arbeiten kommen“, erklärt er mit Hilfe eines Dolmetschers einer der ersten syrischen Familien.

Eine zentrale Rolle bei der Betreuung soll das Café einnehmen, das im zweiwöchigen Wechsel stattfinden soll in den Pfarrheimen in Feldhausen und Kirchhellen-Mitte. Es soll eine Austauschbörse und eine Anlaufstelle für weitere Hilfswillige sein. Zum ersten Café am Mittwoch, 9. März, ab 15 Uhr am Vikars Kamp sind deshalb alle Menschen eingeladen, die Unterstützung leisten wollen.