Unterstützt von der Hochschule lernen Fünftklässler an der Sekundarschuledas Programmieren von Robotern. Bisher machen aber nur Jungs mit

Die neue Hochschule Ruhr-West und die neue Sekundarschule Kirchhellen haben sich zusammen getan, um Schülern neue Technologien nahe zu bringen: Bis Ostern lernen interessierte Fünftklässler an der Gregorstraße das Programmieren von Robotern mit Hilfe von Leihgaben von der Lützowstraße.

Profilkurse sind neben Segel-und Projektstunden eine Besonderheit der Sekundarschule. Die Fünftklässler können nach eigener Neigung aus Ángeboten wählen, in denen sie in zwei Stunden pro Woche ihre Kenntnisse vertiefen. Die Informatikschüler zum Beispiel haben sich schon in einer Programmiersprache eingearbeitet und stehen nun im Seminarraum der Hochschule vor einem entscheidenden Erfolgserlebnis, sagt Informatiklehrer Dominik Nowak: „Ich programmiere einen Befehl - und es passiert etwas.“

Damit das tatsächlich funktioniert, müssen die Schüler die wichtigsten Elemente der Roboter Marke Lego Mindstorm kennen lernen: Räder und Motor erklären sich von selbst. Aber die Maschinen haben auch Augen, erklärt Studentin Anne Albers den Fünftklässlern: „Das sind die Sensoren, die dafür sorgen, dass der Roboter rechtzeitig bremst, bevor er gegen ein Hindernis stößt.“

Dann geht es an die eigentliche Programmierung. Anne Albers erläutert die Steuerungsmöglichkeiten auf den Bildschirmen, die die Schüler per Mausklick ansteuern können: „Das Allerwichtigste ist der Bewegungsbutton. Jede Bewegung braucht ein Kästchen“, ein graues Feld im Programmierplan. Darin können die Schüler die Art und die Dauer der Bewegung vorgeben und so, wie auf dem Aufgabenzettel gefordert, Bewegungsfolgen programmieren. „Die ersten beiden Aufgaben kriege ich wahrscheinlich ohne Hilfe hin, sagt Dean (11) nach kurzem Studium der Aufgaben. „Ab der dritten wird es schwierig.“ Doch er ist entschlossen, an seinen Aufgaben zu wachsen: „Ich würde ein Jahr lang hierbleiben; Hauptsache, ich habe etwas zu zocken und zu essen.“

Alleinstellungsmerkmal

So viel Zeit bekommt der Elfjährige nicht, schon am Mittag ist der Schnupperbesuch vorbei. Doch der Unterricht am Roboter geht im Profilunterricht bis Ostern weiter. Damit hat die Zusammenarbeit genau das gebracht, was die Informatiklehrer Dominik Nowak und Adelina Fernandes sich davon versprochen hatten: „Wir haben etwas gesucht, womit wir die Kinder langfristig begeistern können. Das soll hier keine Daddelei sein.“ Langfristig sieht Nowak in der Spezialisierung auf Digitalisierung und mathematisch-technische Schwerpunkte (Mint-Fächer) die Möglichkeit, mit einem Alleinstellungsmerkmal die Schule zu profilieren.

Dafür müssen die Lehrer aber noch ein Problem lösen, sagt Nowak: Über die Tastaturen beugen sich nur Jungenköpfe. „An unserer Mädchenquote müssen wir noch arbeiten.“