Bottrop-Kirchhellen. . Iris Rüdel lädt ein zum Tag der offenen Stalltür auf ihren Pferdehof in Grafenwald. Der Erlös des gesamten Tages ist für die Hilfsorganisation aus Oberhausen bestimmt.
Zum ersten „Tag der offenen Stalltür“ hat Iris Rüdel in ihre Reitschule Grafenwald an der Bottroper Straße am gestrigen Sonntag eingeladen. Mit großem Publikumserfolg, der sich bereits zur Mittagsstunde einstellte. 10 000 Flyer wurden zuvor verteilt, berichtete sie. Zwar habe es schon einmal einen „Tag der offenen Tür“ gegeben, erklärte die Inhaberin weiter, dieser sei aber „ganz anders aufgezogen“ gewesen. Das Besondere diesmal: Unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“ sollte das Benefizfest das Friedensdorf Oberhausen unterstützen. Der Erlös sei komplett dafür gedacht, sagte Rüdel. Persönliche und familiäre Beziehungen zum Friedensdorf erleichterten den Kontakt und die Zusammenarbeit.
Über die freute sich Birgit Hellmuth vom Friedensdorf besonders: „Das ist ganz klasse“, versicherte sie. Zwar gebe es immer mal wieder Benefiz- und Spendenaktionen, „aber es ist etwas besonderes, weil es ganz in der Nähe ist“. Und: „Wir leben von Spenden und sind auf jede Spende angewiesen“, ergänzte sie.
Dahinter steckt viel Arbeit
Weil Rüdel und ihrem 25-köpfigen Helferteam, darunter Einsteller von Pferden, dies sehr bewusst ist, stellten sie sich in den Dienst der guten Sache. In der „Rekordzeit“ von nur sechs Wochen stellten sie das Fest auf die Beine, so Rüdel. Seit 25 Jahren betreibt die 49-Jährige die Reitschule und Pferdepension in Grafenwald. Bei der Organisation kamen dem Team die Erfahrungen von der jährlichen Weihnachtsfeier zugute. „Sonst geht es gar nicht“, versicherte Iris Rüdel. Eine Menge hatten sie und ihr Team sich einfallen lassen: Es ziele viel auf die Kinder ab, sagte sie. Ob Ponyreiten, Schminken und verschiedene Vorführungen – für die Jungen und Mädchen gab es eine Menge Abwechslung. Die dahinter stehende Arbeit blieb den Besuchern verborgen. Der Tag habe um sechs Uhr morgens angefangen, sagte die Reitlehrerin, die gleich drei Meistertitel vorweisen kann. Pferdewirtschafts-, Zucht- und Haltungs- sowie Kürschnermeisterin ist die gebürtige Oberhausenerin, die das Friedensdorf bereits seit ihrer Schulzeit kennt.
Eine Gruppe junger Kinder, die derzeit im Friedensdorf lebt und lernt, besuchte das Fest ebenfalls. Die Chance, auf Schulpferden eine Runde durch die große Reithalle zu drehen, ließen sie sich nicht entgehen. Gerne griffen die Gäste zudem bei Nina Post in den großen Eimer mit den Losen für die Tombola. „Es gibt 800 Preise und keine Nieten“, versicherte Post, die auf dem Hof lebt und dort regelmäßig mit anpackt.
Besuch der Rettungshundestaffel
„Alles ist gut in Schuss“, stellte sie fest, aber dafür müssen Rüdel und ihre Helfer viel tun. „Ich mache die ganze Anlage alleine“, antwortete die 49-Jährige auf die Frage nach weiteren Reitlehrern oder Ausbildern. 17-Stunden-Tage seien die Folge, sagte sie. Sie betreibe eine „freie Reitschule“, es sei kein Verein. Acht Schulpferde gehören zu ihrem Betrieb. Für 50 Pferde ist Platz auf der Anlage, die zudem acht Hektar Eigenland und rund 70 Kilometer Ausreitgelände umfasst. Besonders gut kam am Sonntag der Besuch der Rettungshundestaffel für Feuerwehren NRW an. Wegen eines Einsatzes verzögerte sich der Besuch und die Vorführung, aber das engagierte Team schloss die Programmlücke durch gute Improvisation. Über den Erlös des „Tags der offenen Stalltür“ werden die Organisatoren noch informieren.