Bottrop-Kirchhellen. . Alter Schreinermeister rettet es in der Werkstatt von Werner und Elisabeth Jünger vor dem Verfall. Söller-Stiftung und Heimatverein engagieren sich.

Der alte Schreinermeister ist mit Herzblut bei der Sache. Weit über hundert Stunden Arbeit hat Bernd Schlüter jetzt schon in die Restaurierung des alten Wegekreuzes gesteckt. „Das ist alte, uralte Eiche“, sagt der 79-Jährige in der Werkstatt auf dem Hof von Werner und Elisabeth Jünger an der Dringenburg. Dort liegt das Kreuz jetzt auf der Werkbank. „Am Kreuzkamp“, sagt Magnus Thesing, Leiter der Kirchhellener Bezirksverwaltungsstelle, soll es bald wieder stehen. „Ich denke, im Oktober auf jeden Fall“, sagt Elisabeth Jünger.

Fuß wird rekonstruiert

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Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder ist ausgesprochen dankbar für die auch finanzielle Unterstützung der Familie Jünger bei der Wiederherstellung des Wegekreuzes. Auch die Söller-Stiftung, dessen Kuratorium der Bezirksbürgermeister angehört, setzt sich für die Restaurierung ein. Denn das alte Kreuz war stark verwittert. „Auch die Ameisen haben das zerfressen“, meint Schreiner Bernd Schlüter. „In zwei, drei Jahren wäre es völlig verfallen“, sagt Schnieder.

Der Aufwand sei ausgesprochen groß, um das Wegekreuz komplett wiederherzustellen. „Der Fuß des Christus-Corpus zum Beispiel musste rekonstruiert werden, weil er fast ganz weggefault war“, geht Schnieder ins Detail. Die Arbeit von Bernd Schlüter sei eigentlich ja unbezahlbar, zollt der Bezirksbürgermeister dem alten Schreinermeister Respekt.

Welchen historischen Wert das alte Wegekreuz für Kirchhellen hat, interessiert auch den Heimatverein. „Wir gehen davon aus, dass dessen Corpus gut 200 Jahre alt sein dürfte“, meint Bezirksbürgermeister Schnieder. Der Vorsitzende des Heimatvereines schätzt dessen Alter auf 250 Jahre. „Früher waren ja die Kartäuser hier“, sagt Peter Pawliczek. „Um 1790“, bezieht sich der Heimatforscher auf alte Schriften, war der Orden in Kirchhellen ansässig. „In deren Kapelle dürfte das Kreuz schon gestanden haben“, sagt Pawliczek.

Der Heimatverein will das aber noch genauer wissen. „Wir wollen feststellen lassen, wie alt das Kreuz nun wirklich sein dürfte“, erklärt der Vorsitzende des Heimatvereins. Einen Fachmann, der dabei helfen könnte, hat Pawliczek ganz in der Nähe auch schon ausfindig gemacht. Der Kirchhellener Zimmermeister Jörn Frey kenne sich in solchen Dingen aus. Denkmalpflege sei eine Domäne des staatlich geprüften Holztechnikers. Jörn Frey also will der Heimatforscher demnächst ein Stück des morschen Christus-Fußes zeigen und ihn um eine Einschätzung bitten.