Schutzgemeinschaft Deutscher Wald lädt für Sonntag zum Frühlingsfest an den Ruhehorst und blickt auf die bisherige Arbeit zurück
Das Waldpädagogische Zentrum (WPZ) der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald am Ruhehorst feiert runden Geburtstag: Am 7. Juli 1995 wurde es eröffnet als „grünes Klassenzimmer“ mit hohem Lob von Staatssekretär Hans-Hermann Bentrup vom Landesumweltministerium: „Ich kenne bundesweit keinen Kreisverband, in dem so engagiert für den Schutz des Waldes gearbeitet wird.“ Dieses Lob hat Bestand bis heute.
Schon kurz nach der Gründung des WPZ auf dem ehemaligen Schießstand am Ruhehorst lud die Waldjugend zu einer Pflanzaktion: Dritt- und Viertklässler der Ebelschule und Zweitklässler der Johannesschule setzten auf einer Brachfläche am Kletterpoth rund 500 kleine Buchen, Eichen und Obstbäume. Horstleiter der Kirchhellener Waldjugend war damals ein gewissen Peter Pawliczek, der seinerzeit mit einer Idee hausieren ging: „Vielleicht finden sich ja weitere Schulklassen, die dabei helfen wollen.“
O ja, es fanden sich welche - und zwar mehr als 1000 pro Jahr. 60 000 Bäume sind seit Beginn dieser Pflanzaktion im „Jahrgangswald“ am Kletterpoth entstanden, rechnet Peter Pawliczek vor, inzwischen Vorsitzender des Kreisverbandes der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Leiter der Gregorschule. Jedes Jahr kommen rund 1500 Bäume dazu. weil der Besuch im WPZ inzwischen fester Bestandteil ist des Unterrichts in den Bottroper Grund- und Förderschulen. Im ersten Schuljahr werden die Setzlinge gepflanzt in Baumbeete am Ruhehorst. Die Schüler besuchen sie immer wieder in den Folgejahren und beobachten ihr Wachstum. Und im vierten Schuljahr dann stehen die Schüler dann am Kletterpoth und setzen „ihren“ Baum in den Jahrgangswald.
Die Anfangs-Idee der „Bio-Arche“, mit der bedrohten Tierarten Rückzugsräume geboten werden sollten, hat sich im Prinzip bis heute gehalten, etwa in Form des alljährlichen Nisthilfenbaus. Außerdem im Start-Programm: Lehrpfade für alle Sinne. Was sich sonst noch am WPZ-Gelände entwickelt hat, war zur Gründungszeit des Zentrums nur schwer vorstellbar: die Tiergehege etwa oder der Lehrbienenstand des Imkerverein. Allen Aktivitäten am Ruhehorst zu Grunde liegt die Erkenntnis: „Es reicht nicht aus, wenn der Mensch die Notwendigkeit einer ökologisch intakten Umwelt erkennt, sondern es muss daraus eine persönliche Betroffenheit resultieren.“
Zur Geburtstagsfeier am Sonntag, 31.Mai, erwartet Pawliczek mehrere tausend Besucher. Deshalb empfiehlt er Autofahrern, die Parkplätze am Forsthaus Specht zu nutzen. Wer seinen Teil dazu beitragen will, die Klimabilanz zu verbessern, und mit dem Fahrrad anreist, findet dafür einen Parkplatz am Ruhehorst. Und wer für das Fest einen Kuchen spenden möchte, kann das Samstag von 10 bis 12 Uhr tun.