Bottrop-Kirchhellen. Die Schneiderstraße soll nicht Haupterschließungsachse des Ortsteils bleiben.SPD und CDU sind beim anstehenden Verkehrskonzept einer Meinung
Für die Ausweitung der Tempo-30-Zone in Grafenwald bildet sich eine Große Koalition. SPD und CDU fordern gemeinsam mit Blick auf die Schneiderstraße eine Geschwindigkeitsverringerung und einen verkehrsberuhigenden Ausbau.
So will Kirchhellens CDU erreichen, dass die Schneiderstraße für Grafenwald nicht die Haupterschließungsstraße wird, weil der Vossundern ja als Umgehungsstraße dienen könne. „Dabei soll die Schneiderstraße sicherlich auch in Zukunft eine bedeutsame Erschließungsstraße als Zubringer für die Wohngebiete und Geschäfte Grafenwalds sein“, sagte Kirchhellens CDU-Vorsitzender, Rainer Hürter.
Neben Tempo 30 gehöre dazu eine Gestaltung der Schneiderstraße, die die Geschwindigkeit selbst regelt. „Die CDU freut sich, dass dies auch von der SPD so gesehen wird und es damit gemeinsamer politischer Wille ist“, betonte Hürter.
Ladestationen für E-Bikes
Denn auch die SPD forderte, neben der Geschwindigkeitsverringerung auch die Planung der Straßenbreite der Schneiderstraße zu überdenken und bei ihrer Ausgestaltung Standorte für Car-Sharing und E-Bike-Ladestationen vorzusehen. „Wir wünschen uns, dass die Ergebnisse der Planung zeitnah vorgelegt werden“, sagte Rüdiger Lehr, Vorsitzender des Bottroper Verkehrsausschusses (die WAZ berichtete). Die SPD nimmt für Grafenwald ausdrücklich Bezug auf das Klimaschutzkonzept der Stadt. Sie will also vor allem mehr für Radfahrer und Fußgänger tun.
Vor allem Altengerecht soll der Ortsteil werden, lautet der Vorschlag der CDU. „Hier wünscht die CDU die Entwicklung eines Quartiers mit dem Ziel, dass eine alternde Einwohnerschaft das gewohnte Umfeld nicht verlassen muss und ihr ein liebens- und lebenswerter Raum gegeben wird“, sagte Vorsitzender Hürter. Dabei soll die Schneiderstraße so ausgebaut werden, dass es neben einer Verbesserung der Nahversorgung auch weitere Kommunikationszentren wie zum Beispiel am Cap-Markt gebe. Dabei setzt die CDU auch auf einen Treffpunkt am Söller-Platz.
Beide Parteien wollen beim Ausbau der Schneiderstraße die Anwohner im Boot haben. So betonte SPD-Ratsherr Lehr: „Die SPD möchte auf Basis der von der Verwaltung vorzulegenden Planung den Dialog mit den Anwohnern und den Gewerbetreibenden fortsetzen, auch um die Belastungen für die Betroffenen möglichst gering zu halten“. Um den Wohnwert Grafenwalds zu erhöhen, will auch die CDU „selbstverständlich die Meinungen der Geschäftsleute und Aktionsgruppen einbeziehen“, versichert Rainer Hürter. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung sei gut, so Hürter: „Jetzt will die CDU Kirchhellen mit den Bürgern und der Verwaltung die letzten Schritte gemeinsam gehen“.