Geologie, Archäologie und Bergbau-Geschichte waren die Schwerpunkte von Arno Heinrichs Forschungen. Er verstarb am 16. Mai

Arno Heinrichs Lebenswerk ist vielseitig. Zunächst galt sein Interesse den Mineralien, dann kamen die eiszeitlichen Funde hinzu, und in den letzten Lebensjahren nahm die Geschichte des Bergbaus als Gegenstand der Forschung immer größeren Raum ein. „Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich ganz zufrieden. Ich habe doch einiges geleistet”, resümierte der 77-Jährige im Jahr 2007 bei einem Interview mit dieser Zeitung.

Mitbegründer der

Historischen Gesellschaft

Unter seiner Leitung sind zwischen 1956 und 1975 rund 10000 eiszeitliche Tierfunde im Emschertal bei Bottrop geborgen worden. Unterstützt von ehrenamtlichen Helfern, darunter auch Schülern, beobachtete Heinrich viele Baustellen im Stadtgebiet, vor allem am Rhein-Herne-Kanal, und brachte wertvolle Funde in Sicherheit. Die so gewonnenen Materialien bildeten zusammen mit seiner eigenen Sammlung und den wenigen über den Krieg geretteten Objekten des zerstörten Museums die Grundlage für den Neubau. In jenen Jahren zeigte Arno Heinrich seine archäologische Befähigung - konsequente Fortentwicklung des Geologen.

Mit seinem Werk „Geologie und Vorgeschichte Bottrops”, 1987 herausgegeben von der Historischen Gesellschaft Bottrop e.V., bestätigte sich der Rang des in der wissenschaftlichen Fachwelt weit über die Grenzen Bottrops hinaus anerkannte Autodidakten, der sich durch Selbststudium erhebliche Qualifikationen aneignete. Internationale und wissenschaftliche Kontakte, die weit über Europa hinaus bis nach Neuseeland, Amerika und Sowjetunion reichten, waren beredtes Zeugnis für die Autorität Arno Heinrichs, der vor allem auch auf dem Gebiet der eiszeitlichen Fauna in der Fachwelt bekannt wurde.

Arno Heinrich war 1979 Mitbegründer der Historischen Gesellschaft (HG), die ihm vor einigen Jahren die Ehrenvorstands-Mitgliedschaft antrug. Zahlreiche Veröffentlichungen sowie die Mitarbeit an einer Vielzahl von Publikationen im Rahmen der HG-Schriftenreihe „Beiträge zur Bottroper Geschichte” markieren seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Gesellschaft, die ihm 1989 für seine Verdienste um die Aufbereitung der Stadtgeschichte Bottrops mit ihrem Förderpreis, dem Willy-Jaeger-Preis, öffentlich Dank und ihre Anerkennung aussprach.

Von seiner Krankheit gezeichnet, widmete sich Arno Heinrich in den letzten Jahren intensiv der Aufbereitung der Bottroper Bergbaugeschichte. Solange es ihm möglich war, arbeitete er an der systematischen Dokumentation der HG-Materialsammlung im Archiv des Malakoffturms auf der Schachtanlage Prosper II.

Die Historische Gesellschaft dankt Arno Heinrich als dem unermüdlichen Kollegen im Vorstand für seine verdienstvolle Arbeit.