Bottrop. Rund 800 Besucher im Saalbau feiern die Grün-Weißen Funken, die KG 13 und vor allem Bernd Stelter. Die Gemeinschaftssitzung der beiden Gesellschaften beeindruckt mit einem professionellen Programm.

Mit so viel rheinischem Frohsinn mitten in Westfalen hatte Bernd Stelter wohl nicht gerechnet. Das begeisterte Publikum wollte den „Superstar des Karnevals” gar nicht mehr von der Bühne lassen. Rund 800 Besucher machten die gemeinsame Prunksitzung der Grün-Weißen Funken und der KG 13 so zu einer Werbung für den Bottroper Karneval. Angesichts des professionellen Programms auch kein Wunder. Neben Stargast Bernd Stelter begeisterten Bauchredner Klaus mit seinem Affen Willi und das rheinische Tanzcorps „Echte Froende”.

Bernd Stelter war der Star des Abends. Foto: Düngelhoff
Bernd Stelter war der Star des Abends. Foto: Düngelhoff © WAZ

Für manchen Gast gewöhnungsbedürftig: Feuerwehrmann Kresse. Seine oft derben Zoten und nicht mehr ganz taufrischen Witze sorgten vor allem bei jüngeren Besuchern für irritierte Blicke und Äußerungen wie „Wenn das Karneval ist, bin ich zu jung dafür.” Aber auch diese Gruppe ließ sich im weiteren Verlauf von den Darbietungen mitreißen.

Angriff auf die Lachmuskeln

Für heimische Eigengewächse war – mit Ausnahme der Garden der Grün-Weißen Funken und der Plattdütschen – an diesem Abend kein Platz im Programm. Und die Garden stießen auf die starke Konkurrenz des rheinischen Tanzcorps. Für deren Mariechen galt: Hoffentlich schwindelfrei – so wie die Mädchen durch die Lüfte geschleudert und in die Höhe geworfen wurden. Dafür gab es um 22.15 Uhr die erste Rakete des Abends. Die startete gleich drei Mal: Die acht Männer und 16 Frauen hatten sich bei ihren Tänzen nun wirklich verausgabt.

Sitzungspräsident Stefan Krix und sein Kollege Ingolf Müller von der KG 13 gönnten den Zuschauern keine Pause. Bauchredner Klaus und Affe Willi starteten zum Angriff auf die Lachmuskeln. Respektlos und gerade noch über der Gürtellinie zogen sie so manchen im Saal durch den Kakao. Unter diesen spontanen Attacken hatten zur Freude des Publikums zum Beispiel die Kellner zu leiden. Kurze Zeit später nahmen Klaus und Willi dann die Polen ins närrische Visier und rühmten sie als Erfinder des Kreisverkehrs, „dem einzigen Ort, an dem man mit eingerastetem Lenkradschloss fahren kann”.

Höhepunkt, auf den das Publikum sehnsüchtig gewartet hatte, war schließlich der Auftritt von Bernd „Bernie-Bärchen” Stelter. Der enttäuschte seine Fans nicht. Neben seinem Hit „Ich hab' drei Haare auf der Brust” hatte er viele bissige Kommentare gegen A-, B- und C-Prominente und so manche gewitzte Ballade parat. Für seinen Auftritt waren eigentlich 20 Minuten vorgesehen. Dass er dann aber fast doppelt so lang auf der Bühne stand, fand im Saal ungeteilte Freude. Der Jubel und die Zugabe-Rufe zeigten das deutlich.

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