Bottrop. . Mit besonderen Angeboten für ihre Leser will die Lebendige Bibliothek Bottrop im nächsten Monat ihr 80-jähriges Bestehen feiern. Unter dem Motto „Leselust“ gibt es an drei Freitagabenden im November spezielle Lesungen im Forum der Bücherei an der Böckenhoffstraße.
Die Stadtbücherei feiert ihren 80. Geburtstag: Am 9. November 1934 wurde sie als „Volksbücherei“ in den Kellerräumen des Rathauses eröffnet. 800 Bände umfasste der Bestand damals. Heute heißt sie „Lebendige Bibliothek“ und verfügt über fast 100 000 Medien. 2013 lag die Zahl der Ausleihen in der Bücherei (mit Kirchhellen) bei rund 341 000, 6000 dieser Medien wurden online ausgeliehen.
„Wir wollen den runden Geburtstag nicht mit einem Empfang und geladenen Gästen feiern, sondern mit besonderen Angeboten an unsere Leser“, berichten Büchereileiter Jörg Dieckmann und seine Kollegin Eveline Siegert. Unter dem Motto „Leselust“ werden an drei Freitagen im November jeweils ab 19.30 Uhr Lesungen angeboten. Den Anfang machen am 7. November Gudrun Beckmann-Kircher und Karin Zimny mit einer Mischung aus Lesung und Gesang und einer Collage aus eigenen Geschichten, Versen und Gedichten sowie berühmten Zeilen bekannter Autoren.
Mord(s)geschichten werden gelesen
Weiter geht es am 14. November mit den Mord(s)geschichten von Ingeborg Struckmeyer. Die heute 72-Jährige wurde im Revier geboren und arbeitete sogar einige Jahre in der Lebendigen Bibliothek in Bottrop. Inzwischen ist sie in München zu Hause, hat schon zahlreiche Kurzkrimis veröffentlicht und Preise dafür gewonnen.
Bottroper Autoren soll die Bühne im Bücherei-Foyer am 21. November gehören. Sie können eigenen Texte lesen, gleich ob die schon veröffentlicht wurden oder noch in der Schublade schlummern. Wer mitmachen möchte, kann sich bis 14. November per Email mit Vita und Kurzbeschreibung des Werkes anmelden (oeffentlichkeit.bibliothek@bottrop.de). Karten für die Lesungen gibt es ab sofort für acht Euro in der Bücherei oder an der Abendkasse.
Kinder stehen im Fokus der Lebendigen Bibliothek
Die Zeiten haben sich gewandelt seit dem Start der Bücherei vor 80 Jahren. Eines allerdings war auch damals schon so, wie es heute noch ist: Die jungen Leser sind der Bücherei besonders wichtig. Wegen des großen Zuspruchs musste die Volksbücherei schon 1939 an die Hochstraße umziehen, wo sie 1940 auch eine Kinderbücherei eröffnete. Heute baut die Lebendige Bibliothek auf die Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen.
So wird es anlässlich des bundesweiten Vorlesetages am 21. November vormittags mehrere Lesungen für Schulklassen mit der Kulturpreisträgerin Bernhardine Lützenburg und der Bottroper Kinderbuchautorin Minna McMaster sowie Bürgermeisterin Monika Budke geben.
Kinder konnten übrigens erst ab 1960 selbstständig Bücher ausleihen, in der Erwachsenenbücherei wurde die „Freihandausleihe“ erst 1963 wurde eingeführt. Bis dahin wurden die Bücher noch vom Personal ausgegeben. Ende 2013 ist eine neue Zeit angebrochen: Seitdem verbuchen die Leser ihre Ausleihen selber und stellen sie in „intelligente“ Rückgaberegale.