Bottrop. . Das August-Everding-Zentrum wird aufgewertet. Lichtkunst setzt bald an den Fassaden Akzente und den Haupteingang besser in Szene. Auch der Innenhof wird umgebaut. Die Stadt lässt sich das Vorhaben 1,8 Millionen Euro kosten.

Der Kulturhof im August-Everding-Zentrum bekommt bald einen neuen Zuschnitt. „Das ist ja ein sehr zentraler Platz in der Stadt. Wir möchten ihn deshalb aufwerten“, sagte Ulrich Schulze. „Da gehen jetzt die Planer ran und werden etwas Schickes vorstellen“, kündigte der stellvertretende Stadtsprecher im Gespräch mit der WAZ an. Rund 1,8 Millionen Euro will sich die Stadt den Umbau kosten lassen.

Egon-Bremer-Stiftung spendet

Die Fachleute sollen vor allem, aber nicht nur über eine Neugestaltung des Innenhofs im Kulturzentrum nachdenken. Kreative Lichtkunst soll außerdem an dessen Fassaden an der Blumenstraße wie an der Böckenhoffstraße neue Akzente setzen. Die Egon-Bremer-Stiftung hat das Vorhaben mit einer Spende in Höhe von 20 000 Euro vorangebracht. Gedacht ist zum Beispiel daran, aktuelle Programmpunkte auf die Fassaden zu strahlen. Geprüft wird außerdem, ob Illuminationen nicht auch den Haupteingang an der Blumenstraße in ein besseres Licht rücken können. „Da muss man einen cleveren Entwurf haben“, sagte Schulze. Denn das heute als zentrale Kulturstätte genutzte frühere Gymnasium sei ja durch seine großen Fensterfronten geprägt.

Etwas Besseres verdient

Das Kulturzentrum ist im besten Sinne eine Vorzeige-Adresse. Viele Bürger gehen hier ein und aus. Sie besuchen die Bücherei, gehen ins Kino, sind zu Gast im Kammermusiksaal, sind in der Kulturwerkstatt kreativ oder im jungen Museum, lernen in der Musikschule, in der Volkshochschule, in der Fernuniversität.

So viele Orte gibt es in Bottrop ja nicht, in denen so viel Leben herrscht; erst Recht nicht zählt man das neue Gemeindezentrum an der schönen Martinskirche noch hinzu. Da hätte auch der triste Kulturhof dahinter etwas Besseres verdient. Gut, dass die Stadt dies nun angehen will.

Wollen wir hoffen, dass am Ende wirklich mehr als bloß ein öder Parkplatz daraus wird. Leider ist Skepsis angebracht. Das zeigt das negative Beispiel Berliner Platz, der für ein paar Stellplätze mehr schrumpfen musste. Dabei gibt es in der City jetzt reichlich Parkplätze, ab 17 Uhr sogar gebührenfreie.

Im Kulturhof wiederum dürfte das junge Museum einen anderen Platz bekommen. „Es steht da ja schon nicht so glücklich“, meinte Schulze. „Es sollte vor allem deshalb an eine neue Stelle gerückt werden, um das Entree in den Kulturhof klarer hervorzuheben“, führt der Sprecher der Stadtverwaltung zu den ersten Plänen aus.

Die Stadtverwaltung will mit der Neugestaltung am Kulturzentrum einerseits die Achse aus der Fußgängerzone am neuen Martinszentrum vorbei stärken, andererseits eine neue Verbindung vom Rathaus-Ensemble aus herstellen. „Die Experten sprechen da von Beziehungsachsen“, sagte Schulze. Die Stadtplaner sehen generell Handlungsbedarf rund ums Kulturzentrum, weil dessen Umfeld nicht mehr den besten Eindruck macht. Das gilt auch für den Kulturhof, der mittlerweile die meiste Zeit ein Parkplatz ist. „Dadurch ist die Fläche nur eingeschränkt nutzbar“, stellt Schulze fest. Der städtische Mitarbeiter erinnert daran, dass die Stellplätze für die Autos dort eigentlich nur provisorisch für die Zeit eingerichtet worden waren, als es das Kaufland-Parkhaus am Berliner Platz noch nicht gab. „Daraus ist eine Dauereinrichtung geworden“, sagte der Stadtsprecher, „ob die Politik die Stellplätze wieder wegnehmen will, wird man sehen“.

Die Verwaltung jedenfalls geht davon aus, dass mit den ersten Plänen und Absichten eine intensive Debatte in Gang kommen wird. Schulze: „Der Platz am Kulturzentrum hat ja ein großes Interesse“.