42 Prozent der Einbrüche bleiben inzwischenim Versuchsstadium stecken. Damit noch mehr Einbrecher scheitern, informiert die Polizei Freitag von 11 bis 16 Uhr über Sicherungen für Häuser und Wohnungen auf dem Pferdemarkt
Vor der Umstellung auf Winterzeit fährt die Polizei eine Aktionswoche zum Schutz vor Einbrechern unter dem Motto „Riegel vor!“ Freitag von 11 bis 16 Uhr geben die Beamten auf dem Pferdemarkt Tipps zum Schutz vor Wohnungseinbrechern. Hintergrund: Durch Vorbeugung und gezielte Fahndung bekommen die Beamten gegenüber den organisierten Einbrecherbanden allmählich wieder Oberwasser.
„Ein hübsches Plätzchen für einen Einbrecher“, sagt Hauptkommissar Manfred Heuser mit Blick auf ein Erdgeschossfenster auf dem Eigen, das auf Kipp steht. „Sogar mit Einstiegshilfe“, sagt er und zeigt auf das Ziergitter unter dem Fenster. „Viel Verkehr ist hier auch nicht, da wäre ein Einbrecher schnell eingestiegen. Und die sind fix, die Burschen.“ Durch das Fenster schiebt er eine Broschüre zum Schutz vor Einbruch, in der die Bewohner später lesen können: „Gekippte Fenster sind offene Fenster“ - für Einbrecher nämlich.
Solche Einwürfe machen die Bottroper Bezirksdienstbeamten öfter auf ihren Streifen durch ihre Stadtviertel. Sie sind Teil der Polizeistrategie, um noch mehr Bürger dazu zu bewegen, ihre Häuser und Wohnungen sicherer zu machen. Das trägt allmählich Früchte, sagt Polizeisprecher Michael Pillipp: 42 Prozent aller Einbrecher bleiben inzwischen im Versuchsstadium stecken, weil sie von aufmerksamen Nachbarn gestört werden oder an eingebauten Sicherungen scheitern.
Datenbank „Motiv“
Auch die Aufklärungsquote von Wohnungseinbrüchen verbessert sich durch die Datenbank „Mobile Täter im Visier“ (Motiv) beim Landeskriminalamt in Düsseldorf und die Vernetzung mit 16 Schwerpunktbehörden. „Seit dem Start vor einem Jahr haben die Spezialisten des Landeskriminalamtes und der NRW-Polizei 470 mobile Intensivtäter identifiziert. 252 davon brachten sie hinter Schloss und Riegel“, sagt NRW-Innenminister Ralf Jäger. Auch die auf Einbruch spezialisierte Ermittlungsgruppe „Phoenix“ der Polizei in Recklinghausen hat zu dieser Bilanz beigetragen, sagt Polizeisprecher Pillipp: Von vier osteuropäischen Profi-Einbrechern, die sie Anfang des Jahres festgenommen hat, sind drei bereits verurteilt zu Strafen von bis zu fünf Jahren und neun Monaten. Die Aufklärungsquote im Bereich des Präsidiums, sagt Pillipp, ist von 14 auf inzwischen 22 Prozent gestiegen.
Wachsende Erfolge in der Vorbeugung und der Verfolgung von Einbrüchen stimmen die Polizei verhalten optimistisch. Trotz der anstehenden dunklen Jahreszeit, der traditionellen Hochzeit für Einbrecher, sagt Pillipp: „Bis zum Jahresende könnten wir einen leichten Rückgang der Einbruchszahlen bekommen.“