Kirchhellen. Aussteller präsentieren im Brauhaus Kirchhellen neben Kleidung auch Schmuck, Blumen, alles fürs Festessen und Reiseangebote für die Flitterwochen. Was trägt der Herr bei der Trauung? Einen schwarzen Anzug, Stresemann, Smoking, Cut oder Frack.

Der schönste Tag im Leben soll es werden, das hoffen wohl alle Hochzeitspaare. Professionelle Hilfe rund ums Ja-Wort boten die 25 Aussteller an, die auf der 9. Hochzeitsmesse im Brauhaus vertreten waren. Pro Branche zwei Aussteller, damit der Konkurrenzdruck nicht zu hoch werde, das sei das Prinzip der Messe, so Mitorganisator Steffen Dietz. Gemeinsam mit Frank Strömer vom Brauhaus organisierte der Goldschmied den Tag.

Ob Kleidung, Schmuck, Blumen, Reiseangebote, Feuerwerk oder das Hochzeitsessen: Künftige Ehepaare konnten sich umfangreich informieren. Aus der Region, aber auch aus Essen, Gronau und Haltern kamen die Aussteller; viele sind schon seit Jahren dabei. Es bestehe kein Kaufzwang, betonte Dietz. Die Information stand im Vordergrund.

Der Messetermin im Oktober sei bewusst gewählt, so Dietz. Da die Saison für die Hochzeiten im April beginnt, bleibe so genügend Zeit für die Vorbereitung. Messetermine Anfang des Jahres seien für die Planung der Paare viel zu spät, meint der Goldschmied.

Vergleichsweise einfach haben es beim Thema Kleidung die Herren. Schwarzer Anzug und fertig? Viele Kunden seien bestrebt, etwas zu kaufen, was sie später wieder anziehen könnten, sagte Herrenschneidermeisterin Demelza Pohl, die bei der Essener Maßschneiderei Wermter arbeitet. Sie verwies auf in die Stoffe eingewebte Muster als Alternative zum klassischen Schwarz. Ein auffälliger Knopf oder weitere Accessoires könnten zusätzliche Akzente setzen. Zudem gebe es den Stresemann-Anzug, Smoking, Cut oder Frack.

Brautpaare können an der Herstellung der Ringe mitwirken

Im vorigen Jahr war Pohl bereits in Kirchhellen auf der Messe. Diese Messe sei recht klein, so dass der Besucher nicht von der Fülle der Angebote erschlagen werde, meint sie. Ihr Eindruck: Es gebe eine „ganz gute Resonanz“. Erste Gespräche auf der Messe führten dann teils zum Besuch des Fachgeschäfts in Essen. Wobei Demelza Pohl die Erfahrung gemacht hat, dass es keine Hochzeitssaison mehr gebe.

Dass der Trend zur Eheschließung ungebrochen ist, bestätigt Steffen Dietz.Der Goldschmied bietet Paaren an, bei der Herstellung der Trauringe mitzuarbeiten. Diese Ringe seien zur extern gefertigten Ware etwa „gleichpreisig“. Zwar sollten Hochzeitsringe etwas besonderes sein, aber letztlich entscheide das Budget der Paare, weiß Dietz aus Erfahrung.

Auf zwei Modenschauen konnte sich das überwiegend weibliche Publikum Kleidung und Accessoires durch Models vorführen lassen. Fanel Cornelius („Voice of Germany“) moderierte die Auftritte der Damen und Herren auf der Bühne. Ein „kurzweiliges Programm“ sollte es sein.

Gibt es zur 10. Hochzeitsmesse etwas Besonderes?

„Das ist schon anstrengend“, so beschrieb Dietz den Aufwand und die Vorbereitungen. „Hochzeitsmessen leben und sterben ziemlich schnell“ hat er beobachtet. Daher sei es schon eine Leistung, neun Veranstaltungen erreicht zu haben. „Ein bisschen mehr auf die Dekoration“ sei diesmal geachtet worden. Gibt es zum zehnten Geburtstag der Messe im kommenden Jahr etwas Besonderes? Man habe sich schon mal „ein paar Gedanken gemacht“, so Dietz, aber für Konkretes sei es noch zu früh.

Auch der Weg zur Kirche oder zum Standesamt darf gerne etwas extravaganter sein: Ein historische Mercedes-Heckflosse und ein tip-top restaurierter VW „Samba“-Bus boten sich vor der Halle als mögliche Hochzeits-Mobile an.