Bottrop. . „Container Love“ nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch Absurdistan. Und es fragt selbst: Ist das moderner Horror oder doch nur hermetisch abgeschlossenes Theater?
„Container Love“ heißt die neunte und jüngste Inszenierung des Theaters „glassbooth“, die am 2. November im Spielraum an der Prosper-straße aufgeführt wird. Darin parodiert das Ensemble Fernseh-Shows wie Big Brother oder andere Container-Sendungen.
In einem 90-minütigen Experiment wagen sich acht Insassen in die Gefangenschaft des ersten „Theatercontainers“ der Welt. Ein ganzer Abend unter Beobachtung kann sehr lang werden – da geht es schon Mal karg, düster und roh zu. Für Gefangene und Zuschauer jedoch bietet sich ein voyeuristisches Vergnügen, wenn die „Stimme“ Befehle der bizarrsten Sorte erteilt.
Niveau-Fragen
„Wie weit gehen wir, um unsere eigenen Niveaulinien zu unterschreiten“, fragen hier die Akteure und weisen auf die jüngste Ausstrahlung der TV-Show „Promi Big Brother“, mit der ein „vorläufiger Tiefpunkt der Fernseh-Unterhaltung“ erreicht schien. In mehreren Bildern werden die Sehgewohnheiten einer medial überfluteten Gesellschaft auf die Probe gestellt.
„Container Love“ nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch Absurdistan: Was ist eigentlich salon- und somit sendefähig? Zombiefilme und Asylanten werden ebenso zusammengemixt wie Tanztheater und ein abgehalfterter Schlagersänger. Ist das moderner Horror oder doch nur hermetisch abgeschlossenes Theater? Was ist Spiel, und was ist Wirklichkeit? Und eine weitere Frage wirft das Stück auf: Sind die Zuschauer eigentlich Voyeure oder Entscheider? Kann es überhaupt einen Gewinner geben? Antworten darauf verspricht das Ensemble am Aufführungsabend.
Erste Stimmen
Die Inszenierung „Container Love“ steht unter der Regie von Jens Dornheim. Es ist das erste selbstverfasste Stück von „glassbooth“ und die mittlerweile neunte Produktion der Gruppe. Es entstand in Koproduktion mit dem Theater im Depot in Dortmund und traf in ersten Blogger-Rezensionen bereits auf positive Beachtung. Hier zwei Beispiele:
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„Es spult sich so munter und professionell ab, dass einem 90 Minuten Theater richtig kurz vorkommen. Das Timing funktioniert exzellent, die Darstellerriege zeigt sich charakterstark und hoch präsent.“ (Nordstadtblogger).
„Die Abfolge der Szenen passieren im schnellen Wechsel, wie beim Zapping durch die Fernsehlandschaft. Letztlich wird alles zu ,Material’, das Publikum zum ,Laugh-Track’, und nichts ist wirklich von Bedeutung. Die 90 Minuten vergehen wie ein Augenaufschlag oder wie eine Fahrt auf der Achterbahn. Schwindelig ist einem aber eher von der großartigen Darbietung.“ (Ruhrstadtregion).