Bottrop. Die Betreiber des Alpincenters haben mit den Plänen eines neuen Windrades auf der Halde eine verbale Lawine losgetreten. Der Rat überlegt, die Änderung des Bebauungsplanes zu verschieben. Das möchte zumindest die SPD erreichen und einen entsprechenden Antrag stellen. Reaktionen folgten auf dem Fuße.
Die Betreiber des Alpincenters haben mit den Plänen eines neuen Windrades auf der Halde eine verbale Lawine losgetreten. Wie die WAZ gestern berichtete, überlegt der Rat am Donnerstag, die Änderung des Bebauungsplanes noch einmal zu verschieben. Das möchte zumindest die SPD erreichen und einen entsprechenden Antrag stellen. Reaktionen darauf folgten umgehend auf dem Fuße.
Die Bürgerinitiative
Allen voran kritisiert die Interessengemeinschaft der Bürgerinitiative (BI) Boy/Johannestal die aktuelle Entwicklung. „Der Betreiber versucht unter dem Deckmantel der umweltfreundlichen Skihalle ein Projekt durchzusetzen, das rechtlich sehr zweifelhaft ist“, schreibt Ines-Beatrix Kowert, Sprecherin der BI, in einem Brief an OB Bernd Tischler. Die Bedenken der Anwohner werden laut der BI totgeschwiegen. Außerdem sei sie bei einer erteilten Baugenehmigung von Seiten der Stadt, fest entschlossen zur Klage. Der Rat solle den Antrag des Alpincenters auf Änderung des Bebauungsplanes ablehnen, so die Meinung der BI. Die Lebensqualität werde sich durch das geplante Windrad nicht verbessern, sondern verschlechtern.
Die Grünen
Auch die Grünen melden sich zu Wort. Den Antrag der SPD auf Vertagung wertet die Partei als Ausdruck einer SPD-internen Auseinandersetzung und Uneinigkeit zum Thema. „Wir Grünen haben selber bei möglichem Scheitern auf Prüfung des Windrades eine Vertagung im Auge gehabt“, sagt Fraktionsvorsitzende Andrea Swoboda. Da der Antrag auf Vertagung die Prüfung des Windrades zum Ziel habe, entspreche er den eigenen Überlegungen. „Wir unterstützen ausdrücklich die Bemühungen innerhalb der SPD, denn Strukturwandel geht nur hier vor Ort und zwar jetzt und wenn nicht hier in der Innovation City Bottrop, wo dann.“
Die DKP
Die DKP lehnt den Vorschlag der SPD zum Windrad ab. Zudem ist die Partei gegen eine Vertagung des Ratsbeschlusses. Die rechtlichen Vorgaben und die eigenen Beschlüsse des Rates untersagen nach Meinung der DKP den Bau einer Windenergieanlage im Ortsteil Boy. Nach Ansicht von Ratsherr Michael Gerber werde den Anwohnern eine demokratische Entscheidungsfindung vorgegaukelt. „Die Gesundheit der Anwohner muss über den Profitinteressen des Alpincenter stehen.“