Im Berufsbildungsausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen engagieren sich Vertreterinnen und Vertreter von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Berufskollegs. Zu ihren Aufgaben gehört es, die Qualität von Ausbildung in den Blick zu nehmen und auf die Einhaltung von Standards zu achten. Nun wurde in Münster die Spitze des Gremiums neu gewählt.
Das Ergebnis: Volker Kemper (Evonik Industries) und Dr. Josef Hülsdünker (Vorsitzender der DGB-Region Emscher-Lippe) leiten fortan den Ausschuss. Während Kemper als Arbeitgebervertreter und Nachfolger von Michael von Bartenwerffer neu gewählt wurde, bestätigten die Mitglieder den derzeit amtierenden Vorsitzenden Hülsdünker als Arbeitnehmervertreter. Die beiden Vorsitzenden übernehmen die Leitung im jährlichen Wechsel.
„Die Qualität der Aus- und Weiterbildung sicherzustellen wird immer wichtiger“, betonte IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer vor den Ausschussmitgliedern, die vom NRW-Wirtschaftsministerium berufen worden sind. Hüffer bezeichnete sie als „unverzichtbare Mitstreiter für die Weiterentwicklung der Berufsbildung und für die Fachkräftesicherung“ im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region.
Mit dem demografischen Wandel, so Hüffer, habe sich auch der Ausbildungsmarkt gedreht. Das Problem, alle Jugendlichen mit einem Ausbildungsplatz zu versorgen, werde mehr und mehr abgelöst von der Aufgabe, alle angebotenen Lehrstellen mit qualifizierten Bewerbern zu besetzen. „Die Rechnung ist einfach“, erläuterte der IHK-Präsident. „Die Schulabgänger werden weniger, während gleichzeitig ein immer größerer Teil von ihnen ein Studium aufnimmt, ohne den Bedarf des zukünftigen Arbeitsmarktes im Blick zu haben“.
Zudem stiegen die Probleme, Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt in Einklang zu bringen. Nicht nur, weil Berufswünsche auf der einen und offene Lehrstellen auf der anderen Seite häufig nicht zu einander passten. Sondern auch, weil es regional große Unterschiede gebe, sagte Hüffer. Während im Münsterland die zurückgehenden Bewerberzahlen und eine zunehmende Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze bereits jetzt Realität sind, sei diese Trendwende in der Emscher-Lippe-Region gerade erst in Sichtweite. Wichtig sei daher, die Mobilität der Bewerber zu fördern.