Bottrop. Doch mit den Plänen für das neue Mega-Windrad haben die Alpincenter-Geschäftsführer auch die einst so hitzige Debatte über die Standfestigkeit der Bergbau-Halde wieder neu losgetreten. Die Umgestaltung der Halde an der Prosperstraße bleibt eine Option.
Das Alpincenter war schon einmal in Schieflage geraten. Nur wenige Millimeter mehr, und die Stadt hätte die Skihalle schließen müssen. Die Setzungen der Halde an der Prosperstraße hatten den Stützen der Halle so sehr mitgespielt, dass sie in eine Schiefstellung um 19,7 Zentimeter gerieten. Bei 20 Zentimetern hätte die Halle nicht mehr sicher genug auf der Halde gestanden. Vor ziemlich genauf drei Jahren hatte Baudezernent Norbert Höving eilig Sofortmaßnahmen angemahnt. Mit Tonnen von Beton gelang es den Alpincenter-Betreibern die Pfeiler zu stabilisieren.
Oktoberfest auf dem Bergbau-Berg
Seither meldet die Stadtverwaltung bei Anfragen in regelmäßigen Abständen: Keine Gefahr mehr! Auch jetzt erklärte Ulrich Schulze, stellvertretender Stadsprecher, wieder: „Wenn die Skihalle nicht mehr sicher stehen würde, hätten wir sie ja schließen müssen.“ Auf dem Kohleabfall-Berg an der Prosper-straße aber feiert das Alpincenter am Wochenende ganz groß sein jährliches Oktoberfest.
Doch mit ihren kühnen Plänen, demnächst ein Mega-Windrad zur Versorgung mit grünem Strom neben die Skihalle auf die Bergehalde stellen zu wollen, haben die Alpincenter-Geschäftsführer die Debatte um die Standfestigkeit des aufgeschütteten Bergbau-Bergs quasi wiederbelebt. So meint Ratsherr Michael Gerber, ein erklärter Gegner der Windrad-Pläne: „Jeder Eingriff in den Haldenkörper birgt unkalkulierbare statische Probleme für das Alpincenter. Außerdem müsste für eine ausreichende Standfestigkeit und Grundierung des Windrades der Haldenkörper bis zum Mutterboden ausgehoben werden“.
Messergebnisse werden regelmäßig vorgelegt
Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass die Bewegungen der Bergehalde regelmäßig gemessen werden. „Das Alpincenter ist dazu verpflichtet“, sagte Ulrich Schulze, „ein anerkanntes Ingenieurbüro führt diese Messungen durch“. Die dabei ermittelten Daten werden der Stadtverwaltung vorgelegt. „Diese Messungen zeigen, dass es nur noch geringfügige Veränderungen am Haldenkörper gibt. Die Setzungsbewegungen liegen innerhalb der zulässigen Margen“, sagte der Stadtsprecher. Auch Baudezernent Norbert Höving hatte zu Beginn des Jahres schon erklärt, dass die Messergebnisse sich in den letzten einhalb Jahren nicht mehr verändert haben. „Neue Ergebnisse bekommen wir in ein paar Wochen“, sagte nun Sprecher Schulze. Mit möglichen Plänen, die Halde zur Befestigung umzubauen, lässt sich das Alpincenter daher zwar weiter Zeit, doch Sprecher David Ingenfeld erklärt: „Eine Modellierung, also eine An- und Umschüttung der Halde, ist durchaus eine Option um die vorhandene Standfestigkeit der Halde weiterhin zu sichern“.