Bottrop. Nach über 80 Jahren sind die großformatigen Barockgemalde der 1907 abgerissenen Kapelle der Früheren Kommende Welheim wieder in Bottrop. Das Museum Recklinghausen übergab sie als Dauerleihgabe dem Förderverein der Kulturkirche Hl. Kreuz. Als Anschubfinanzierung für die Reratsurierung stehen bislang 20 000 Euro von der Kulturstiftung der Sparkasse und der Egon-Bremer-Stiftung zur Verfügung.

Die barocken Altarbilder aus der Kapelle der ehemaligen Deutschordens-Kommende Welheim sind wieder in Bottrop. Damit fand gestern eine jahrzehntelange Odyssee der großen Ölgemälde, die bis 1907 in der damals abgebrochenen Kirche hingen, ihren vorläufigen Abschluss.

Der Förderverein der Kulturkirche Heilig Kreuz, deren Vorsitzender Dirk Helmke sich seit vielen Monaten für die Rückkehr der vor allem aus stadthistorischer Sicht bedeutsamen Bilder eingesetzt hat, bietet diesen nun in dem denkmalgeschützten Gotteshaus an der Scharnhölzstraße gewissermaßen Asyl. Denn einen endgültigen Standort der etwa vier Meter hohen Gemälde aus dem 18. Jahrhundert hat Bottrop noch nicht gefunden. Am 27. September sind sie erstmals öffentlich dort zu sehen.

Insgesamt sind vier Großformate aus dem Museum Recklinghausen als Dauerleihgabe für 25 Jahre nach Bottrop gekommen. Neben dem zentralen Altarblatt mit der Geburt Christi befinden sich Darstellungen der Verkündigung Mariä und der Beschneidung Christi. Ein weiteres Ölgemälde zeigt die Kreuzabnahme. Das mittlere Bild ist derzeit nur als aufgehellte Fotoreproduktion zu sehen. Das Original befindet sich bereits in einer Restaurierungswerkstatt im Münsterland. „Wir hoffen“, so Helmke, „dass bis Weihnachten das zentrale Bild mit der Darstellung der Geburt Christi fertig sein wird.“

Die Anschubfinanzierung von 20 000 Euro für die schrittweise erfolgende Restaurierung der Bilder stellten die Kulturstiftung der Sparkasse und die Egon-Bremer-Stiftung zu gleichen Teilen zur Verfügung.

Die Welheimer Barockbilder waren in den 20er Jahren an das damalige Vestische Museum Recklinghausen verkauft worden und zuletzt in den 50er Jahren zu sehen. Seitdem standen sie eingemauert in einem Depot und waren nicht zugänglich. Die WAZ hatte 2012 Fotos der Gemälde veröffentlicht, die 1929 für den Band „Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen“ gemacht wurden. Damit begann die Geschichte deren Rückführung nach Bottrop.