Bottrop. . Die Aussichtsplattform des Malakoffturms ist nun auch für Besucher geöffnet. Aus 40 Meter Höhe bietet sich ein Blick auf „ein authentisches Stück Ruhrgebiet“. Der Aufstieg führt über 212 Stufen und wird mit tollem Ausblick belohnt.

In der Ferne, am Horizont steigen Dampfwolken auf. Der Kühlturm des Kraftwerks Walsums ist gerade noch zu erkennen. In der anderen Richtung, unübersehbar, die obligatorische Schalke-Arena. Hier oben, in 40 Meter Höhe auf dem Malakoffturm, erschließt sich noch einmal ein anderer Blick auf die Heimat. Ein Blick, den nun jedermann genießen kann. Jeden Donnerstag können Besucher nun hinauf bis zur ersten Seilscheibe kraxeln.

212 Stufen müssen sie dafür überwinden, belohnt werden sie mit einem besonderen Ausblick auf „ein authentisches Stück Ruhrgebiet“. So beschreibt Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung Industriedenkmalpflege, in deren Besitz der Malakoffturm ist, die Sicht nach unten. Denn natürlich fällt auf der einen Seite der Blick sofort auf den Bergwerksbetrieb und die Kokerei. Für Bürgermeister Klaus Strehl ist die Aussichtsplattform „eine weitere touristische Attraktion“ für die Stadt und eine „Verbindung von Vergangenheit und Zukunft“.

Rund 290 000 Euro hat der Bau dieser neuen Attraktion gekostet. Finanziert wurde er mit Mitteln der Städtebauförderung Soziale Stadt. Aber auch die Stadt Bottrop und die Stiftung Industriedenkmalpflege haben einen Beitrag geleistet.

Wer den Malakoffturm erklimmen möchte, muss zunächst über eine Außentreppe in die Kletterhalle des Sportbundes. Von dort geht es im Innern des Turms weiter. Hier wurde eigens eine neue Treppe angelegt. Die bisherige Treppe war lediglich für Wartungsarbeiten gedacht und mit 60 Zentimetern zu schmal. Brandschutz und Denkmalschutz unter einen Hut zu bekommen, das sei die große Herausforderung gewesen, erklärt Architekt Thomas Ritter.

Ab sofort donnerstags geöffnet

Geöffnet ist die Plattform ab sofort immer donnerstags ab 14 Uhr. Die Historische Gesellschaft empfiehlt jedoch sicherheitshalber vorher einen Anruf in der Geschäftsstelle unter: 0160 96777340

Aus Sicherheitsgründen dürfen maximal 15 Personen zeitgleich auf den Turm. Zusätzliche Führer sollen ausgebildet werden, damit ab nächstem Jahr auch Besichtigungen am Wochenende möglich sind.

Einen kleinen Höhepunkt bietet die Tour dann, als es durch einen der kleinen Ecktürme weiter zum Dach des Malakoffturms geht. Die Türme waren früher Fluchtwege für die Arbeiter, die hier am Werk waren. Durch eine niedrige Tür geht es über eine enge Wendeltreppe bis auf das Dach des Ziegelturms. Eine Außentreppe führt dann die letzten Meter hoch bis zur ersten Seilscheibe. Für die Historische Gesellschaft freut sich Elsbeth Müller über die neue Attraktion, hätten doch Besucher schon häufig nach Turmbesteigungen gefragt.

Oben erinnert eine Gedenktafel an Joachim Strunk. Auf den ehemaligen Leiter der Kokerei Prosper und Geschäftsführer der Stiftung Industriedenkmalpflege geht die Idee zurück, die Aussichtsplattform zu öffnen.