Bottrop. . 160 Liter Kaffee trinkt jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr. Doch früher war der koffeinhaltige Muntermacher ein Getränk der Reichen. Die kostbaren Bohnen wurden gar geschmuggelt – etwa in Särgen. Bernhard Huschens bot seinen Zuhörern einen interessanten Ausflug in die Kulturgeschichte des Kaffees.
Allerlei Wissenswertes um das Kultgetränk Kaffee berichtet Dozent Bernhard Huschens seinen interessierten Zuhörern im Pfarrzentrum St. Joseph. Nach einem gemütlichen Kaffeeklatsch gibt es eine Einführung in „Die Kulturgeschichte des Kaffees“.
Haben Sie sich eigentlich schon mal Gedanken darüber gemacht, woher der Kaffee kommt, den Sie morgens zum Frühstück oder in der Arbeitspause trinken? Und woher das Getränk seinen Namen hat? Dozent Bernhard Huschens klärt auf über die Herkunfts- und Kulturgeschichte des beliebtesten Getränks Deutschlands. „Die Deutschen konsumieren durchschnittlich 160 Liter Kaffee pro Jahr - das ist mehr als Bier, Wein oder Mineralwasser“, erzählt er. Das war nicht immer so: früher war das Kaffeetrinkenden Reichen und Privilegierten vorbehalten. Um 1780 beauftragte Friedrich der Große die so genannten Kaffeeschnüffler damit, durch die Kaffeehäuser zu ziehen und unerlaubten Konsum zu melden. Auch gehandelt wurde mit dem verbotenen Gut. Die Kaffeeschmuggler ließen sich allerhand clevere Methoden einfallen, um die Grenzkontrollen auszutricksen. So schmuggelten sie die Kaffeebohnen in den Särgen von angeblich Pestkranken, versteckten die Ware unter ihrem „Buckel“ oder in den Puppen von Kindern.
Die erste Kunde über das neuentdeckte Getränk brachte der Arzt und Botanikprofessor Prosper Alpinus nach Europa. Er erzählte von dem Kaffeestrauch und seinen roten Bohnen, die die Araber zur Zubereitung einer belebenden Flüssigkeit nutzten: dem Kaffee oder arabisch „qawah“, was soviel heißt wie „anregendes Getränk“ oder auch „Wein“. Ursprünglich galt der Kaffee nämlich als Wein des Islams.
Huschens hält regelmäßig Vorträge, befasst sich mit Kulturgeschichte oder erzählt von Dingen, die es früher einmal gab. Seine Vorträge untermalt er mit interessanten historischen Bildern und Gemälden, die er auf seinem Projektor zeigt. Auch Witz und Humor gehören mit dazu.