Die Gambrinus-Statue, die einst den Giebel der gleichnamigen Bottroper Traditionsgaststätte zierte, wurde mittlerweile durch den Mülheimer Steinmetz und Bildhauer Uwe Kühn fertig gestellt. Wie die WAZ mehrfach berichtete, war das nur noch in Teilen vorhandene Original vor einiger Zeit wieder aufgetaucht und zu Kühns Werkstatt geschafft worden.

Seither setzen sich Bottroper Bürger wie Wilfried Krix und Karl Reckmann für die „Heimholung“ der auch als Bier-Patron bekannten Sagen-Figur ein. Uwe Kühn arbeitet zur Zeit an einer Gussform für den mannshohen Gambrinus. Denn das von ihm zu großen Teilen ergänzte Original enthalte zu viel Eisen. Was einst als stärkendes Rückgrat der Giebel-Figur gedacht war, entpuppte sich als extrem rostanfällig und damit als Gefahr für die Statue. Das Material platzte ab oder wurde rissig, nachdem sich das Eisen ausgedehnt hatte.

Jetzt hat der Uwe Kühn, der selbst neun Jahre in Bottrop lebte und so eine gewisse nostalgische Beziehung zu dieser Stadt hat, die Gussformen fast fertig gestellt. „Insgesamt werde ich die Figur aus 60 Teilen zusammenfügen“, sagt Kühn. Dafür gießt er ein feines Sandsteingemisch mit hohem Quarzanteil in die Formen. Das habe den Vorteil, dass der künftige Gambrinus nicht nur aussehe wie aus Sandstein sondern auch fast unangreifbar für Witterung und Umwelteinflüsse werde. Wo früher Eisen die Teile stützte, werde nun Edelstahl eingesetzt, so dass die Korrosionsgefahr gleich Null sei. „Der neue Gambrinus wird mindestens vier Generationen überleben“, sagt Uwe Kühn im Brustton der Überzeugung. Die Formen stellt er aus Alabastergips her, einem Material, dass nicht nur für feinen Stuck sondern auch von vielen Künstlern für deren Gipsformen verwendet wird.

Stadt und Sponsoren planen eine - vorläufige - Aufstellung des Gambrinus auf einem Sockel am Ende der Fußgängerzone der neuen Kneipenmeile Gladbecker Straße vor. Nach deren Umbau wird wohl über den endgültigen Platz entschieden.