Bottrop. Zwischen Okölogie und Ökonomie: Auf der Internet-Plattform „EMSCHERplayer“ erscheint am Montag ein Beitrag zur Bottroper Stadt- und Flussgeschichte aus der Feder von Oberbürgermeister Bernd Tischler.

Ursprünglich wurde der „EMSCHERplayer“ als klingendes Kulturprojekt ins Leben gerufen. Der Herner Künstler Karl-Heinz Blomann wollte vor neun Jahren so etwas wie das akustische Archiv der Emscherlandschaft schaffen. Vielleicht analog zum umfangreichen Bildgedächtnis dieser Flusslandschaft, die sich seit anderthalb Jahrhunderten in stetigem, manchmal sogar in rasantem Wandel befindet. Auch das befindet sich im Besitz der Emschergenossenschaft (EG) und gilt als eines der wichtigen Fotoarchive zur Entwicklung der Region.

Heute stellt sich der „EMSCHERplayer“ eher als große Informationsplattform dar, die vor allem das Jahrhundertprojekt des Emscherumbaus von der Industrie-Kloake zur naturnahen Flusslandschaft mit ihren zahlreichen Facetten begleitet, dokumentiert, kommentiert.

Zwischen Ökologie und Ökonomie

In der aktuellen Ausgabe, die ab Montag (15. September) im Internet zugänglich ist, tritt auch Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler als Autor in Erscheinung. Als höchster Repräsentant einer Anrainerstadt des Flusses, der sich ebenso wie die Region im Wandel befindet, erzählt er die Geschichte des Flusses vor dem Hintergrund der Bottroper Geschichte.

Die Situation der Emscher als Sumpf- und Bruchlandschaft, in deren Nähe sich zum Teil wichtige Herrenhäuser wie die Knippenburg, die alte Deutschordens-Kommende Welheim aber auch zahlreiche Gehöfte und Mühlen befanden, streift Tischler ebenso, wie die wirtschaftliche Entwicklung, die aus der Nähe zum Wasser erwuchs.

Wie die Beiträge im „EMSCHERplayer“ zu einer Art Gewebe werden, das den Fluss und seine Anrainer nun medial strukturiert, so greift auch Tischler die Vernetzung von Mensch, Arbeit und industrieller Entwicklung entlang der Emscher auf. Dabei stellt er Stadtumbau und Gewässerumbau auch exemplarisch da, wenn er zum Beispiel die Welheimer Mark als einen sich zum Fluss hin wandelnden Ortsteil sieht.

Ökologie und Ökonomie: Tischler wäre nicht OB von Innovation City, verbände er nicht beides zum abschließenden Plädoyer für den klimagerechten Umbau der Stadt und deren steigende Lebensqualität. „Hierzu hat der Emscher-Umbau erste, starke Impulse gesetzt und Bottrop kann nahtlos an die Tradition anknüpfen, Pionier des Wandels zu sein.“ Das ist heute Leben am Fluss.