Bottrop. . Der Kinderspielplatz an der Kellermannstraße ist eigentlich eine kleine grüne Oase. Doch rücksichtslose Hundebesitzer nutzen den Platz als Auslauffläche für ihre Tiere. Darüber ärgert sich Josef Franitza, der hatte gemeinsam mit Nachbarn lange für den Platz gekämpft und auch die Trägerschaft übernommen.

Der Kinderspielplatz an der Kellermannstraße ist eigentlich eine kleine grüne Oase. Große Wiesen, Schatten spendende Bäume, viele Spielgeräte, ein Platz zum Fußball Spielen und für Baseball. Aber ganz so idyllisch, wie es auf den ersten Blick scheint, ist der Platz nicht. „Der Kinderspielplatz wird von Hundebesitzern als Hundeklo benutzt“, ärgert sich Josef Franitza. 15 bis 20 Hunde würden pro Tag von ihren Besitzern über den Platz geführt, viele Tiere hinterließen ihre Spuren auf der Wiese und im Sandkasten. Dabei spielten viele Kinder auf dem 7500 Quadratmeter großen Gelände. „Der Platz wird gut angenommen von den vielen jungen Familien, die hierher gezogen sind.“

Verständlich, dass sich der 74-jährige Vater von zwei inzwischen erwachsenen Kindern darüber ärgert. Aber er ärgert sich auch noch aus einem anderen Grund: Denn dieser Spielplatz ist sein Herzensanliegen. Dass es den Platz überhaupt gibt, ist ihm und einigen Nachbar-Familien zu verdanken.

1974 sei der Spielplatz auf sein Betreiben hin und dem zweier Nachbarsfamilien auf dem Gelände einer früheren wilden Müllkippe eröffnet worden, umrandet von einem Zaun, ein Schutz vor Hunden. 25 Jahre lang, bis etwa 2004, war Franitza Vorsitzender des Kinderspielplatzes e. V. Kellermannstraße. Nachbarn hätten mitgemacht bei der ehrenamtlichen Arbeit. „Wir haben in jedem Jahr ein großes Kinderfest veranstaltet.“

Etwa 2004, nachdem ein Mehrfamilienhaus neben dem Platz gebaut worden war, habe sich ein Wohnungsbesitzer über den Lärm auf dem Bolzplatz beschwert. Die Bälle, die gegen den Zaun flogen, seien zu laut gewesen. Der Zaun sei daraufhin entfernt, der Bolzplatz nach hinter verlegt worden. Und wie das Leben so spielt: Als alles fertig war, sei der Hauptkläger weggezogen. Der Zaun jedoch sei seither weg.

Inzwischen habe die Stadt den Platz übernommen. Feste gebe es nicht mehr, aber die Stadt mähe den Rasen und räume Unrat weg, „das klappt alles gut“, sagt Josef Franitza. Nur die Hunde, die bleiben ein ungelöstes Problem.

„Kürzlich hab ich einen Hundebesitzer angesprochen und gefragt, warum er den großen Hund nicht aus dem Sandkasten hole. Wissen Sie, was der geantwortet hat?“, fragt Franitza. „Der hat gesagt: Der Sandkasten sieht doch sowieso verkommen aus.“ Eine Frau, deren Hund auf dem Spielplatz Auslauf hatte, habe ihm erklärt: Hier spielt doch sowie keiner mehr. Nur eine Hundehalterin räume die Hinterlassenschaft des Tieres immer weg.

Deshalb appelliert Josef Franitza an die Stadt: „Der Zaun muss dringend wieder her.“ Damit der Platz eine Oase für die Kinder bleibt.