Bottrop. . Bis vor einigen Jahren war Geocaching noch ein geheimes Spiel, mittlerweile ist es weltweit bekannt und findet viele Anhänger. In Bottrop kommen alle zwei Monate bis zu 25 moderne Schatzsucher zusammen, um sich über ihr gemeinsames Hobby auszutauschen: Wer hat wo gesucht? Welche Touren lohnen sich? Am Freitagabend trafen sie sich zu ihrem 17. Stammtisch im Gasthof Milke.

Am besten lässt sich Geocaching als eine Art moderne Schnitzeljagd beschreiben. Vereinfacht heißt das: Jemand versteckt eine Dose, den sogenannten „Cache“, veröffentlicht die Koordinaten des Verstecks im Internet, anhand derer Geocacher versuchen sie zu finden. „Ein ge­mütlicher Spaziergang, sportliche Aktivität, allein oder in einer Gruppe - alles ist möglich. „Geocaching ist das, was man selbst daraus macht“, sagt Marcel Milinski, Betreiber der Internetseite „cachen-in-bottrop.de“. Das schöne an ihrem gemeinsamen Hobby sei, dass außer einem Handy oder GPS-Gerät keine Ausrüstung benötigt werde.

„Leider gibt es Geocachern gegenüber Vorurteile. Viele denken, dass wir auf unseren Suchen Wälder zertreten und Abfälle in die Natur werfen“, erzählt Milinski. Dabei ist oft sogar das Gegenteil der Fall: Bei speziellen Events, sogenannten „Citos“, treffen sich Geocacher, um gemeinsam bestimmte Gebiete von Müll zu befreien. Vor zwei Jahren veranstaltete Milinski selbst eine Müllsammelaktion, an der sich rund 100 Personen beteiligten. Zuletzt reisten die Bottroper sogar zu „Citos“ nach München und in die Schweiz.

13-Jähriger macht seit vier Jahren mit

Der 13-jährige Mark Rickers ist seit vier Jahren begeisterter Geocacher: „Zuerst bin ich bei Bekannten mitgegangen, mittlerweile suche ich Caches während mehrtägiger Radtouren zusammen mit meinem Vater.“ Seit 2008 ist Marcus Stratmann mit dabei. „Meinen ersten Cache habe ich bei mir um die Ecke in Grafenwald gefunden“, erinnert sich der 48-Jährige.

Doch dem Großteil des Stammtischs reichen einfache Suchen schon lange nicht mehr aus. Einige von ihnen haben schon mehr als 6500 Suchen erfolgreich abgeschlossen: „Wir suchen Herausforderungen, die über das Normale hinaus gehen“, so Milinski. Einmal pro Jahr brechen die Geocacher deshalb zu einer größeren Tour auf, die Idee entstand bei einem ihrer Stammtische. „Wir fragten uns, wie viele Länder wir in 24 Stunden bereisen können“, erzählt Marcel Milinski. An einem Tag schaffte es die Gruppe, 13 Geocaches in 13 verschiedenen Ländern zu finden: Österreich, Italien, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Tschechien, Kroatien und Litauen standen unter anderem am Ende der Tour auf ihrer Liste.