Bottrop. . Bei der neuen Casting-Show will der 28-Jährige vor allem Spaß haben und andere Musiker kennenlernen. Wenn sich dann noch die LED-Wand hebt und er es in die nächste Runde schafft - umso besser. Mit einem Song der Söhne Mannheims will er Jury und Publikum von seinem Gesangstalent überzeugen.
Die neue RTL-Casting-Show „Rising Star“ sorgt derzeit für Aufregung: Kandidaten beschweren sich darüber, dass sie sich die Lieder, die sie singen, nicht selbst aussuchen dürfen. Moritz Steckenstein sieht die Sache nicht so eng: „Ich bin zufrieden mit meinem Song. Dass sich ein Musicdirector an der Auswahl beteiligt, ist in Ordnung.“
Am Donnerstagabend steht der 28-Jährige auf der Rising Star-Bühne. Dann will er mit dem Titel „Das hat die Welt noch nicht gesehen“ von den Söhnen Mannheims Zuschauer und Jury begeistern. Zusammen mit seinem Hund Mr. Muffinman und einem klassischen Musiker wohnt Moritz Steckenstein nahe eines Waldstücks im Eigen: „Ich bin in Duisburg geboren und in Mülheim aufgewachsen. Bottrop mag ich sehr“, erzählt er.
Sein Talent entdecke Moritz Steckenstein als er mit 19 an der Gesamtschule Saarn den Kurs „Vokalpraxis“ belegte. Eigentlich wollte er einen anderen Kurs belegen, doch seine Freunde schlugen ihn der Lehrerin für den Gesangsunterricht vor, nachdem sie ihn einige Male beim Karaoke gehört hatten. Durch das Engagement seiner Lehrerin erhielt er sogar ein Musikstipendium. „Ich wollte dann aber doch lieber etwas Solides machen und habe eine Ausbildung in der Verwaltung gemacht“, erzählt er. Heute ist er als Beamter beim Ordnungsamt für Großraum- und Schwerlastverkehr zuständig.
Doch auch außerhalb seines Berufs bleibt ihm genug Zeit, um Musik zu machen. Erst sang Moritz in einer Hobbyband, danach in einer Jazz-Combo und einer Big Band. Regelmäßig kommt er mit Freunden zu einer Session in einer Bar in Essen zusammen. Auch die Casting-Erfahrung ist für den 28-Jährigen nichts Neues: Vor zwei Jahren war er Kandidat bei „The Voice of Germany“. Dort schied er jedoch bereits nach der ersten Sendung aus. „Ich bin nicht in die nächste Runde gekommen, habe aber viele neue Leute kennengelernt, mit denen ich noch heute zusammen Musik mache“, sagt er.
Nach dieser ersten Erfahrung habe er erstmal genug von Casting-Shows gehabt. Für „Rising Star“ meldete ihn sein guter Freund Damian Ketteler an, der ebenfalls als Kandidat dabei ist. Seine Erwartungen vor dem großen Auftritt: „Ich habe keine Ambitionen ein Superstar zu werden. Es ist schwierig im deutschen Musikgeschäft Geld zu machen.“ Ihm gehe es vor allem darum Spaß zu haben, andere Musiker zu treffen und Kontakte zu knüpfen. „Wenn sich die Wand hebt - umso besser“, verrät er.
Aufgeregt ist Moritz nicht: „Es ist bloß ein leichtes Gefühl von Unbehagen.“ Um die Unterstützung von Familie, Freunden und Arbeitgeber muss sich Moritz keine Sorgen machen. „Am Donnerstag sitzen knapp 100 Leute in meinem Fanblock“, verrät er. Um am Donnerstagabend eine Runde weiterzukommen, braucht er aber auch die Unterstützung der Zuschauer. Deswegen hofft er: „Dass sich auch viele Bottroper meinen Auftritt ansehen und für mich abstimmen.“