Bottrop. . Am Wochenende wurde im Kulturzentrum August Everding die Ausstellung des Stadtarchivs „Kriegsalltag in Bottrop und in Tourcoing 1914 - 1918“ eröffnet. Am kommenden Montag findet nun im Kommunalen Kino des Kulturzentrums ein erster begleitender Vortrag statt.

Am Wochenende wurde im Kulturzentrum August Everding die Ausstellung des Stadtarchivs „Kriegsalltag in Bottrop und in Tourcoing 1914 - 1918“ eröffnet. Am kommenden Montag findet nun im Kommunalen Kino des Kulturzentrums ein erster begleitender Vortrag statt.

Der Historiker Dr. Andreas Kamp von der Universität Paderborn wird unter dem Titel „Arbeiten für den Feind“ seine Forschungen zum Thema „Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Bottrop in den Jahren 1914 - 1918“ vorstellen.

Beim Stichwort Zwangsarbeit in Deutschland denkt man fast immer an den Zweiten Weltkrieg. Doch bereits während des Ersten Weltkriegs versuchte die damalige Reichsregierung, den Arbeitskräftemangel in der Heimat durch ausländische Arbeiter auszugleichen. Zuerst waren es Kriegsgefangene, später jedoch auch Zivilisten, vor allem Belgier und Polen, die aus ihrer Heimat nach Deutschland verbracht wurden und hier arbeiten mussten. Allein aus dem neutralen Belgien wurden etwa 60 000 Menschen zur Zwangsarbeit verschleppt.

In Bottrop waren Tausende vor allem im Bergbau beschäftigt. Über dieses nach wie vor wenig bekannte Kapitel handelt der Vortrag von Andreas Kamp. Der Bottroper, der an der Universität Paderborn im Fachbereich Geschichtswissenschaften lehrt, hat bereits einige Forschungen zur Lokalgeschichte veröffentlicht, darunter beispielsweise zur Migration, Siedlungsbildung und Akkulturation oberschlesischer Bergleute in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

In der Ausstellung wird der Themenbereich zur Zwangsarbeit schwerpunktmäßig auf den Schautafeln rechts vom Haupteingang des Kulturzentrums dargestellt.