Bottrop. . Den Grundlehrgang haben Michael Trommeshauser und Denis Wala geschafft. Sie schwärmen immer noch von ihrem Beruf und den abwechslungsreichen Tagen. Vor ihnen und den Kollegen liegt jetzt noch ein gutes Jahr. Und das wird „hart“ sagen die Ausbilder, die auch viel loben.

Auch nach fünf Monaten schwärmen Denis Wala und Michael Trommeshauser von ihrem neuen Job. „Ich gehe jeden Morgen gerne zur Arbeit“, sagt Trommeshauserm, und auch sein Kollege schildert mit leuchtenden Augen, dass seine Erwartungen bei Weitem übertroffen wurden. „Ich erzähle zu Hause oder bei meinen Eltern immer wieder, was wir hier machen und was wir während der Ausbildung erleben.“ Zum Glück ist die Ausbildung zum Brandmeister abwechslungsreich, so haben die beiden zu Hause immer genügend Gesprächsstoff.

„Gute“ Zwischenprüfung

Jetzt haben sie den ersten Teil ihrer 18-monatigen Ausbildung geschafft: Trommeshauser und Wala bewältigten den Grundlehrgang. Fünf Monte Feuerwehr liegen nun hinter ihnen - inklusive einer Prüfung unter den Augen des Amtsleiters. „Wir waren nervös, haben aber die Kurve gekriegt“, beschreibt Trommeshauser. Am Ende erreichten er und Wala jeweils zwölf von 15 Punkten – das bedeutet „Gut“.

Ab September steht die Sanitäterausbildung auf dem Programm. In der Schule der Feuerwehr Essen lernen Wala und Trommeshauser und ihre sechs Kollegen Theoretisches, hinzu kommen Praxis im Krankenhaus und auf dem Rettungswagen. Denis Wala: „Ein Kapitel ist abgeschlossen, jetzt geht’s weiter. Wir bekommen es zum ersten Mal mit anderen Menschen, mit Patienten zu tun.“

Vor Anwärtern liegt noch ein „hartes Jahr“

Die Ausbilder sind zufrieden mit ihren Jungs. „Wir haben ihnen bis jetzt Grundlagen beigebracht, aber vieles kommt auch später mit der Routine“, sagt Markus Urbaneck. Die Brandmeister-Anwärter seien „auf dem richtigen Weg“, loben er und René Heyse.

Die beiden Ausbilder denken schon weiter. Nach der Sanitäterausbildung gehen die Anwärter ins Wachpraktikum, sind dann einer Schicht zugeteilt und erleben den Feuerwehr-Alltag auf der Wache. Zwischendurch stehen immer wieder Lehrgänge an. So gehe es für den Kettensägenschein in den Wald, kündigt Urbaneck an. Ein Teil der Anwärter muss noch den Lkw-Führerschein machen, die Ausbildung zum Drehleiter-Maschinisten oder die ABC-Ausbildung – reichlich Theorie und Praxis, die vor Denis Wala, Michael Trommeshauser und ihren Kollegen liegt.

Und reichlich Arbeit für die Ausbilder, schließlich müssen sie sich immer wieder neue Szenarien überlegen, die Anwärter fordern und anleiten. „Es soll ja nicht langweilig werden“, sagt Urbaneck. Ein gutes Jahr liegt noch vor den Ausbildern und den Anwärtern, und es wird ein „hartes Jahr“, so die Ankündigung.

In der Grundausbildung ging es vor allem um Feuerwehr-Einsatzszenarien. Da blieb der Grundlehrgang mit seinen beiden Ausbildern unter sich. Was aus dieser Zeit besonders im Gedächtnis haftet? „Die Wärmegewöhnungsanlage in Gelsenkirchen“, kommt die Antwort wie aus einem Munde. Hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt sich eine spezielle Übungsanlage in der Nachbarstadt. Dort werden verschiedenartige Brände simuliert. „Wir haben auch einen Flash-Over gesehen“, ist Wala immer noch beeindruckt. Flash-Over bedeute, dass sich Rauchgase plötzlich entzünden, wenn Türen geöffnet und Sauerstoff zum Brandherd strömt. Neben der aufregenden Praxis stand immer auch Theorie auf dem Programm: Feuerwehr-Dienstvorschriften müssen sitzen, die Neulinge müssen Gesetze kennen, und bevor Schere, Spreizer oder andere Geräte benutzt werden dürfen, steht eine Einführung an. Wala: „Die Ausbilder haben gesagt, vor uns liegt ein Kleinstudium. Sie haben Recht.“

Doch die acht Brandmeister-Anwärter seien auch als Gruppe zusammen gewachsen. In der Freizeit unternehme man viel gemeinsam. Heute Abend steht Bowling und Grillen auf dem Programm – übrigens mit den Ausbildern.