Bottrop. .
Ernst Löchelt wurde am 22. Juni 1937 in Bottrop geboren. Seinen beruflichen Weg begann er bei der Stadtverwaltung, die ihn 1963 in den gehobenen Dienst übernahm. Die Belegschaft schenkte ihm Vertrauen, als es um die Wahrung ihrer Belange ging, und wählte ihn 1967 in den Personalrat, kurz darauf zu dessen Vorsitzenden.
Erster hauptamtlicher OB
Als Dezernent war er seit 1978 für die Bereiche Personal, Daten, Ordnung, Straßenverkehr, Sport (ein Bereich, dem er noch über Jahrzehnte engstens verbunden blieb) und Wohnungswesen tätig, zudem in einer Reihe von Gremien, Aufsichts- und Beiräten. Seit 1976 galt ihm die SPD aktiv als politische Heimat. Daran angelehnt übernahm er 1980 den Vorsitz der Arbeitwohlfahrt in Bottrop. Der Gewerkschaft ÖTV gehörte er bereits seit 1958 an, und auch in ihr übernahm er Aufgaben.
Inzwischen Oberstadtdirektor wurde Ernst Löchelt im September 1995 zum ersten hauptamtlichen Oberbürgermeister Bottrops gewählt. Ein Amt, das er nach seiner Wiederwahl 1999 bis Oktober 2004 bekleidete. In diese letzte Amtszeit fiel auch sein 50-jähriges Dienstjubiläum bei der Stadt.
Würdigungen
Ernst Löchelts besonderes Engagement wurde im Juni 2004 durch die Verleihung des Verdienstordens des Landes und einen Monat später durch die Überreichung des Ehrenringes der Stadt gewürdigt. Im November 2010 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, bei dessen Verleihung der Laudator sagte: „Die Leistungsfähigkeit, die vielfältigen Aufgaben und vor allem das hohe Ansehen der Awo im Unterbezirk Gelsenkirchen/Bottrop ist auf Ihr soziales Engagement zurückzuführen. Ohne ehrenamtlichen Einsatz tatkräftiger Mitmenschen wären soziale Organisationen deutlich schlechter aufgestellt.“
Ernst Löchelt hat die Kinder- und Jugendhilfestiftung in Bottrop angestoßen, die heute in Dankbarkeit seinen Namen ebenso wie das Awo-Seniorenzentrum trägt. Löchelt war Vorsitzender des Kuratoriums der Bürgerstiftung Bottrop. Eine große Zahl von Ehrungen, viele davon auch aus dem Feld des Sports, säumen den Lebensweg dieses verdienten Bottropers.
Aus seinem Wirkungskreis ist bekannt, dass Ernst Löchelt immer mehr tat, als es ihm die Dienstpflichten abverlangt hätten. Nie verlor er dabei die Bodenständigkeit, was Bürger bei unzähligen Treffen immer wieder erleben konnten.
Stimmen zum Tod von Ernst Löchelt
„Ich habe einen guten, persönlichen Freund verloren, der mich sehr unterstützt hat. Die Stadtgesellschaft hat eine große Persönlichkeit verloren. Neben seinen großen beruflichen Leistungen als Oberstadtdirektor und Oberbürgermeister war sein Wirken auch immer gerichtet auf die Hilfe für Menschen, die benachteiligt sind. Man denke etwa an die Kinder- und Jugendstiftung oder seinen unermüdlichen Einsatz für die Awo. Er hat sehr vielen Menschen selbstlos geholfen.“ Bernd Tischler, Oberbürgermeister
„Für mich war Ernst Löchelt auch immer ein väterlicher Freund, auf den man sich zu hundert Prozent verlassen konnte. Er war ein großer Freund des Sports und hat sich stark im sozialen Bereich engagiert. Zudem hat er den Freundeskreis zur Förderung der Städtepartnerschaften mitgegründet.“ Thomas Göddertz, stellv. Vorsitzender der Bottroper SPD
„Er hat viel für die Stadt getan und sie mit geprägt. Die Einrichtung des Frauenhauses in Trägerschaft der Awo oder die Einrichtung Bottroper Awo-Kindergärten sind Beispiele aus dem sozialen Bereich.“ Renate Palberg, SPD, Alterspräsidentin des Rates; Awo Fuhlenbrock
„Ernst Löchelt war jahrzehntelang auch eine Galionsfigur für den Bottroper Sport. Er hat mit seinem Engagement und durch seine Kontakte und Netzwerke vieles bewegt.“
Dr. Peter Scheidgen, Vorsitzender Sportbund