Bottrop. . Die meisten Parteien im Rat sehen die Bewerbung um die neue Weiterbildungsstätte der 105 Geldhäuserals Chance für die Entwicklung der Innenstadt. Auch ein neues Hotel mit 100 Betten und einen neuen Rathaus-Trakt sieht der Bauherr vor.
Der Entwurf für die Bewerbung um die Sparkassen-Akademie stößt auf große Zustimmung im Stadtrat. Viel Grün auf dem Campus und rund um die Akademie auf dem Gelände des Saalbaus und viel Glas in ihrer Fassade, deren Klinker mit denen des historischen Rathauses harmonieren, sieht Architekt Dr. Norbert Verfürth in seinen Plänen vor. Ein neues 100-Betten-Hotel nahe des denkmalwerten Amtsgerichtes, ein neuer Rathausanbau und neue Wohnhäuser an der Moltkestraße plante der Bottroper gleich mit.
Rathaus-Anbau mitgeplant
„Bottrop könnte sich glücklich schätzen, sollte der Investor den Zuschlag für die Sparkassen-Akademie bekommen. Das wäre ein großer Fortschritt für diesen Teil der Innenstadt“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz, nachdem Norbert Verfürth und Immoblienkaufmann Wolfgang Thelen ihre Pläne im Ratausschuss für Stadtplanung vorgetragen hatten.
Wie die WAZ berichtete, bewirbt sich die Immobilienfirma aus Essen um den Bau der Sparkassen-Akademie auf dem City-Grundstück direkt neben dem Rathaus. Baudezernent Norbert Höving bedankte sich denn auch demonstrativ bei dem Essener Immobilienkaufmann und seinem Bottroper Architekten dafür, „dass Sie in knapp vier Wochen diese hervorragende Leistung zu Papier gebracht haben“.
Architekt Verfürth unterstrich zuvor, für wie wichtig er den Hotelbau neben der geplanten Bildungsstätte hält. „Diese Akademie kann nur mit dem Hotel betrieben werden“, sagte der Bottroper. Die Akademie-Besucher kommen zum Teil von weit her und kehren abends nicht nach Hause zurück. Das Hotel direkt neben der Akademie sei eine wichtige Option, damit die Bottroper Bewerbung bei mehr als 30 Städten, die um die Sparkassen-Schule konkurrieren, Chancen haben kann.
Saalbau-Aus ist beschlossene Sache
„Mich begeistert dieser Vorschlag“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Hermann Hirschfelder. Er lobte ausdrücklich, dass die Stadtverwaltung auch ohne vorherige Zustimmung des Rates den Weg für die Bewerbung frei gemacht hatte. „Ich bin froh, das in so kurzer Zeit reagiert wurde“, sagte der Vorsitzende des Ratsausschusses für Wirtschaftsförderung. Zwar hatten die Grünen genau dieses Vorgehen der Verwaltung kritisiert, doch auch sie sehen das Projekt selbst ausgesprochen positiv. „Wir sehen diese Bewerbung als Chance für die Innenstadtentwicklung“, sagte Ratsfrau Sigrid Lange. „Wenn wir eine Chance haben, dann mit diesem Entwurf“, sagte ÖDP-Ratsherr Johannes Bombeck. Ebenso wie Bombeck betonte auch die Grüne, dass der Saalbau verzichtbar sei. Der Rat hatte ja auch ohnehin beschlossen, sich ab 2017 davon zu trennen, weil der alte Saalbau zu teuer sei.