Mit Inklusion und Förderunterricht kennt sich der Schulleiter der Willy-Brandt-Gesamtschule, Jochem von Schwerdtner, gut aus. An seiner Schule gibt es seit rund neun Jahren „integrativen Förderunterricht“, wie die Inklusion damals noch genannt wurde. Aus seinen Erfahrungen schließt er, dass die neue Regelung für viele Schulen Schwierigkeiten bringen werde, weil entweder das „Know-How, oder schlicht das Personal“ fehle.

Zum kommenden Schuljahr würden an der Gesamtschule acht neue Kinder mit Förderbedarf aufgenommen, „doch mehr Förderschullehrer gibt es nicht“, bemängelt von Schwerdtner. Das Problem liegt aus seiner Sicht darin, dass Schulpolitik Landespolitik sei. Die Bezirksregierung in Münster prüfe demnach, wie viele Schüler an der jeweiligen Schule inklusive Betreuung benötigten und vergebe dann die „Stundenanteile an Förderschullehrern“, wie sie im Personalschlüssel des Förderplans festgelegt sind. Das sei bedauernswert, denn „als Gesamtschule wollen wir Inklusion“, vor allem wegen der positiven Erfahrungen. Doch gleichzeitig „erwarten wir auch die entsprechenden Ressourcen.“ Die „Schulleitervereinigung der Gesamtschulen“, in der auch Jochem von Schwerdtner mitwirkt, habe zwar mehrere Anfragen an das Landesministerium für Schule und Weiterbildung und an Ministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) gestellt, doch die Antwort sei stets der Verweis auf fehlende finanzielle Mittel gewesen.

So sei „Inklusion längst zum Politikum“ geworden, zwischen Schulen und Kommunen sowie zwischen Kommunen und dem Land.