Langfristig soll auf dem Gelände an der Prosperstraße eine neue Moschee entstehen. Jetzt plant die Ditib-Gemeinde dort erst einmal ein Gemeindefest. Vom 4. bis 8. September sind Nachbarn, Bottroper und Kirchengemeinden zum Mitfeiern eingeladen.

Die Wiese auf dem Schwaak-Gelände an der Prosperstraße ist gemäht, zahlreiche ehrenamtliche Helfer sind damit beschäftigt, den hinteren Teil der Fläche, auf der der Ford-Händler früher seine Gebrauchtwagen verkaufte und lagerte, herzurichten. Der Bereich grenzt auf der einen Seite an die Gildestraße, auf der anderen Seite ans neue DRK-Seniorenheim an der Wortmannstraße.

Besitzer der Fläche ist die Ditib Zentralmoschee Bottrop. Doch Vorarbeiten für die geplante Moschee, wie Anwohner vermuteten, sind das nicht. Die Gemeinde plant auf ihrem neuen Gelände ein Fest. Zurzeit befestigen Helfer Teile der Fläche und bauen Zelte auf.

„Wir wollen raus aus dem Hinterhof“, sagt Ibrahim Özen, seit Januar Vorsitzender der Gemeinde. Er spielt damit auf die Verhältnisse rund um die Moschee an der Prosperstraße an. Bisher fanden die Gemeindefeste dort tatsächlich im Hinterhof statt. Außerdem, so Özen, wolle der Vorstand der Gemeinde das neu gekaufte Grundstück auch zeigen. „Die Gemeindemitglieder wollen ja sehen, wofür wir das Geld ausgegeben haben.“ Schließlich sei der Kauf vor allem durch Spenden möglich geworden.

Langfristig soll auf dem Gelände eine Moschee entstehen. Das hatte Ditib bereits 2011 angekündigt. „Seit unserer Wahl arbeiten wir wieder an der Moschee-Idee“, sagt Ibrahim Özen. Doch konkrete Pläne, wie eine Moschee an diesem Standort aussehen könnte, existierten bislang nicht. Man arbeite daran, doch es müsse Schritt für Schritt gehen. „Zunächst müssen wir das Grundstück abbezahlen.“

Aus diesen Gründen gebe es bisher auch noch keine Anträge und Anfragen an die Stadt. Bevor dort gebaut wird, muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Doch so weit sei es noch nicht. Für die Einleitung eines solchen Verfahrens fehlten der Stadt noch wichtige Informationen, erläuterte Stadtsprecher Andreas Pläsken im Februar gegenüber der WAZ.

Geht es allein nach Özens persönlichem Wunsch, würde die Moschee so schnell wie möglich entstehen. Realistisch rechnet er aber frühestens mit einem Baubeginn in drei Jahren. Vorher gebe es noch viel zu tun. Die Gemeinde habe Vorstellungen, die müssten aber mit den Fachleuten und Bauingenieuren abgesprochen und auf Realisierbarkeit geprüft werde. Der Ditib-Dachverband beschäftigt solche Experten. Dann müsse es auch bezahlbar sein, nennt Özen eine weitere Hürde. Sein Wunsch wäre ein Moschee, die nicht nur ein Haus zum Gebet sei, sondern auch Räume für die Jugend-, Frauen- und Seniorengruppen biete.

Doch zunächst will Ditib fünf Tage lang – vom 4. bis 8. September – dort feiern. Zum Mitfeiern lädt sie Nachbarn, Bottroper und Kirchengemeinden ausdrücklich ein. Rund um den Platz soll es Zelte geben, auf der Bühne sollen Schauspiel-, Folkloregruppen und Sänger ein Programm bieten. Geht es nach Özen wird es ein „interkulturelles Fest“, in das auch andere Länder einbezogen werden.