Bottrop. Ski fahren und im Schnee toben in einer Halle und das auch mitten im Sommer. Das ganze Jahr über fahren Skiliebhaber im Alpincenter die Piste rauf und runter. 13 WAZ-Leser hatten nun die Gelegenheit, einmal einen Blick hinter die Kulissen der längsten Skihalle der Welt zu werfen.
Ski fahren und im Schnee toben in einer Halle und das auch mitten im Sommer. Was einst wie eine wahnwitzige Idee klang, ist spätestens seit der Grundsteinlegung am 3. August im Jahr 2000 an der Prosperstraße zur Realität geworden. Das ganze Jahr über fahren Skiliebhaber im Alpincenter die Piste rauf und runter. 13 WAZ-Leser hatten nun die Gelegenheit, einmal einen Blick hinter die Kulissen der längsten Skihalle der Welt zu werfen.
Als Sandrina Schulte, Mitarbeiterin des Gästeservices des Alpincenters, die Besucher am Parkplatz abholt, scheint die Sonne unbarmherzig und ohne Schatten bei gefühlten 30 Grad. Je näher die Gruppe der 640 Meter langen Skipiste kommt, desto schneller greifen einige zu ihren Jacken. Hartgesottene tragen während des Rundgangs nur Sandalen zum kurzen Hemd und Jeanshose. Neugierig nehmen die WAZ-Leser den Eingangsbereich in Augenschein. Schulte erklärt die Stände an denen Schuhe, Snowboards oder Helme ausgeliehen werden können. „Handschuhe dürfen wir aus hygienischen Gründen nicht verleihen“, sagt die Mitarbeiterin des Alpincenters.
Die Tour geht weiter. An der Tür zum Leitstand steht auf einem Schild: „Zutritt für Unbefugte verboten.“ Für die 13-köpfige Gruppe wird dieses Mal eine Ausnahme gemacht. Auf neun Monitoren können sie das Geschehen auf der Piste verfolgen. Dann wird es schlagartig kühl. „Wer eine Jacke dabei hat und leicht friert, bitte anziehen“, sagt Sandrina Schulte. In dem Bereich, in dem sich üblich Ski-Anfänger aufhalten, setzen die Männer und Frauen ihren Fuß auf Schnee, der von der Konsistenz mehr wie Eis ähnelt. „Der Schnee kommt aus Rohren und nicht von der Decke“, erklärt Schulte und deutet auf zwei Öffnungen auf der gegenüberliegenden Seite der Halle. Im Außenbereich ist dort die Schneemaschine angeschlossen, die die weiße Pracht in die Skihalle befördert.
Eine Rodelbahn im Sommer
Ein rasantes Erlebnis für die Besucher ist nicht nur die 640 Meter lange Skipiste im Alpincenter. Im Schatten der Halle befindet sich die Sommerrodelbahn. Von der Bergstation geht es bei einem Höhenunterschied von etwa 80 Metern talabwärts. Unten angekommen geht es mit dem Schlitten dann wieder gemütlich hinauf zum Ausgangspunkt. „Bei der Abfahrt kann man auf einer Strecke von 1000 Metern Geschwindigkeiten bis zu 42 km/h erreichen“, sagt Sandrina Schulte, Mitarbeiterin des Alpincenters.
Jeder der WAZ-Leser konnte sich zum Abschluss der Alpincenter-Führung selbst ein Bild von der Strecke machen. Jeder erhielt von Sandrina Schulte eine Freikarte für eine Rodelfahrt. Zurückhaltend wanderte der Blick der Männer und Frauen zum Eingang der Rodelbahn. Nur wenige testeten anschließend die Bahn. „Das Ticket kann auch an einem anderen Tag eingelöst werden“, so Schulte.
„Die Temperatur beträgt etwa minus fünf Grad.“ Das Gefälle von 24 Prozent ist für die Besucher nur zu erahnen. Deshalb macht sich die Gruppe wieder auf den Weg. Dieser führt durch das zu dieser Uhrzeit geschlossene Restaurant zu einem anderen Pisteneinstieg. Dort erhalten die WAZ-Leser einen Eindruck von der Geschwindigkeit, mit der ein Skifahrer die steile Piste hinunter düst. „Jeden Nacht wird sie aufbereitet und der Schnee verteilt“, sagt Schulte.
Draußen auf der Terrasse des Restaurants bietet sich dann für die WAZ-Leser ein traumhafter Blick auf die Kokerei und das Zechengelände Prosper. Die Sonne scheint ungebrochen und die Temperaturen liegen wieder bei 30 Grad.