Bottrop. . Sepa, das neue Verfahren im bargeldlosen Zahlungsverkehr, ist für die Clubs ab dem 2. August Pflicht. Die Sparkasse hat ihre 300 Vereinskunden darauf getrimmt. Dennoch ist nicht jeder Vorsitzende frei von Sorgen.
Verbraucher haben noch bis 2016 Zeit, sich an das neue Verfahren für den bargeldlosen Zahlungsverkehr zu gewöhnen, doch für die Vereine in der Stadt und für die Unternehmen ist am 1. August Ultima Ratio. „Ab dem 2. August ist Sepa da, andere Zahlungen werden dann nicht mehr ausgeführt“, sagt Corinna Prange, die bei dem größten Geldinstitut in der Stadt - der Sparkasse - Projektleiterin für die Umstellung auf das neue Zahlungsverfahren ist.
Alles in trockenen Tüchern
Doch Corinna Prange ist ausgesprochen zuversichtlich, dass der Stichtag den allermeisten Kunden der Sparkasse keine Probleme bereiten dürfte. „Wir profitieren davon, dass unsere Kunden schon fast alle sepa-fähig sind“, sagte die stellvertretende Sprecherin der Sparkasse, und zum Kundenkreis des Geldinstitutes gehören immerhin um die 600 Unternehmen und um die 300 Vereine. Darunter sind so mitgliederstarke Clubs wie DJK Adler 07 oder der VfL Grafenwald.
„Wir haben schon alles umgestellt, bei uns ist alles in trockenen Tüchern“, sagt zum Beispiel Adler-Vorsitzender Dieter Wenzel denn auch. Der gut 1200 Mitglieder zählende Verein habe neue Formulare gedruckt, seine Aufnahmeanträge geändert. Der offizielle Beginn des Sepa-Zeitalters für die Vereine sei für Adler 07 keine Herausforderung mehr. „Wir arbeiten ja längst damit“, sagte Wenzel.
Eigentlich war der Großteil der Arbeit in Sachen Sepa-Umstellung auch schon Anfang Februar erledigt gewesen, heißt es bei der Sparkasse daher. Doch die Europäische Union verlängerte die Frist für die Sepa-Umstellung bekanntlich vom 1. Februar auf den 2. August. „Wir sind in der Branche einhellig der Meinung, dass das gar nicht nötig war“, sagte Corinna Prange.
Die Sparkasse hatte zuvor sehr viel an Kundeninformation geleistet. „Wir haben getrennt nach Vereinen und Firmeninhabern eine ganze Reihe von Informationsveranstaltungen angeboten, und wir haben regelmäßig jene Kunden angeschrieben, die noch nicht auf Sepa vorbereitet waren“, erklärte die Projektleiterin. Seit Februar, so ihr Fazit, sei in Sachen Sepa kein Verein aus dem Kundenkreis mehr an die Sparkasse herangetreten. Viel Arbeit bereitete den Clubs vor allem das neue Verfahren im Lastschriftverkehr. „Dafür brauchten die Kassierer neue Inkasso-Vereinbarungen von den Mitgliedern“, erklärt die Sparkassen-Sprecherin. Die Clubs mussten dazu nahezu alle ihre Mitglieder informieren und die Software umstellen. „Wir können sagen, dass wir von allen Kunden neue Inkasso-Vereinbarungen haben“, sagte Corinna Prange. Adler-Vorsitzender Wenzel ist aber etwas skeptisch, ob der Zahlungsverkehr so transparent wird wie beabsichtigt. Die langen Zahlenreihen seien ziemlich fehleranfällig. „Ein, zwei Zahlendreher genügen, und das Geld geht an die Falschen“, sorgt er sich.