Gerade ist die große Fußball-Party, die allerdings auch nur wenigen Wirten das große Geschäft gebracht hat, vorüber, da kommt es für sie knüppeldick: Der Bundesliga-Rechte-Inhaber Sky erhöht die Preise drastisch. „Das ist der absolute Killer“, schimpft Ramona Fleer, Inhaberin des Hürter in der Innenstadt. „Ich bin richtig sauer.“ Sky verlange von ihr 47 Prozent mehr ab September. Statt bisher rund 500 Euro würden dann 724 Euro im Monat fällig. Sie spiele inzwischen mit dem Gedanken, eventuell die Getränkepreise während der Übertragungen zu erhöhen. Denn „irgendwann ist die Schmerzgrenze“ erreicht, klagt sie.

Richtig verärgert ist auch Bianka Nagliere, Inhaberin der König-City. Sie habe bereits bei der letzten Erhöhung vor rund einem Jahr gekündigt, habe aber eine fast einjährige Kündigungsfrist einhalten müssen. „Bezahlen, solang die Bundesliga andauert, okay, aber durchgehend zahlen, das geht nicht“, sagt sie verärgert. Sie bleibe auf jeden Fall bei der Kündigung.

Bei Schäfer brummte die Kasse

Gekündigt hat jetzt auch Bernhard Hubert, mit seiner Frau Irini Inhaber der Domschänke. „Ich soll 30 Prozent mehr zahlen, das wären dann rund 8000 Euro aufs Jahr gerechnet. Wenn Sky dabei bleibt, bleiben wir bei der Kündigung“, das stehe für ihn fest, auch wenn er es traurig für die Fußball-Fans fände. Aber er sagt auch: „Ich mach doch dafür keine Schulden.“

Die Fußball-WM sei für ihn nicht das große Geschäft gewesen, aber immerhin „ein Zubrot“. „Es waren schon sehr viele Stammgäste da.“

Ähnlich lief auch im Hürter die WM. Hauptsächlich während der Deutschland-Spiele seien die Gäste geströmt. „Vor allem der Sonntag, der war ein toller Tag“, freut sich Ramona Fleer.

Birgit Busemann von der Rathausschänke hingegen ist nicht sonderlich traurig darüber, dass die WM vorbei ist. „Die Uhrzeit der Spiele, das war nicht günstig für uns.“

Ganz anders im Schäfer an der Osterfelder Straße in der City: Hier brummte der Laden, Abdel Hamadi, der Geschäftsführer, ist noch immer begeistert. „Was für eine WM, ein unglaublich gutes deutsches Team und ein richtig gutes Geschäft für mich.“ Immer volles Haus.

Beim Thema Sky allerdings wird er sofort ernst: „Absolut unverschämt, das geht gar nicht.“ Sky sei aber leider ein Monopolist geworden, „ich kann leider nichts dagegen machen.“ Da seine Brauerei für König Pilsener die Preise kürzlich erst erhöht habe, könne er jetzt nicht wieder höher gehen. „Lieber etwas weniger Gewinn bei mir, statt meine Gäste zu verärgern.“