Bottrop. . Er arbeitet dort, wo Andere ihre Freizeit verbringen. Doch mit Freizeit hat sein Job eigentlich nichts zu tun. Julian Neugebauer ist Fachangestellter für Sport- und Bäderbetriebe und arbeitet als so genannter „Springer“ in den Hallen- und Freibädern in Bottrop und hat stets Wasserqualität und Technik im Blick.

Er arbeitet dort, wo Andere ihre Freizeit verbringen. Doch mit Freizeit hat sein Job eigentlich nichts zu tun. Julian Neugebauer ist Fachangestellter für Sport- und Bäderbetriebe und arbeitet als so genannter „Springer“ in den Hallen- und Freibädern in Bottrop.

Schon lange vor dem Realschulabschluss stand für Julian Neugebauer fest, dass er einen sportlichen Beruf haben möchte. Leidenschaftlich gern tummelte er sich damals neben der Schule beim Schwimmen, Fußball oder Tennis. „Ein Bürojob wäre nie etwas für mich gewesen“, stellt der 24-Jährige fest. Umso erfreulicher war, dass es nach dem Schulabschluss sofort mit der Ausbildung zum Fachangestellten für Sport- und Bäderbetriebe klappte.

In der dreijährigen Ausbildung stand allerdings nicht nur Sport auf dem Programm. „Viel Chemie gehörte natürlich auch dazu, sowie Hygiene und Technik“, so Julian Neugebauer. Den DLRG-Rettungsschwimmschein hatte er bereits vor seiner Ausbildung gemacht, dennoch gehörte auch Wasserrettung, Schwimm- und Fitnesstraining zur Ausbildung.

Heutzutage lässt der Arbeitsalltag nur wenig Zeit für sportliche Aktivitäten. „Ich schwimme in meiner Freizeit, wie andere Leute auch“, so der Bottroper. Als „Schwimmmeister in spe“ - denn im kommenden Winter peilt der 24-Jährige die Meisterprüfung an - steht er nur selten am Beckenrand, um die Badegäste zu beaufsichtigen. „Das machen in der Regel die Rettungsschwimmer. Nur wenn das Bad bei schlechtem Wetter wenig Gäste hat, übernehme ich auch diese Aufgabe.“

Julian Neugebauer ist vielmehr als „Mann für alles“ für das Handwerkliche und Technische (und mitunter auch die Kasse) in den Bädern zuständig. Sein Arbeitsalltag selbst beginnt - egal in welchem Bad Julian Neugebauer gerade Dienst tut - stets ein bis zwei Stunden vor den eigentlichen Öffnungszeiten. „Denn beispielsweise hier im Stenkhoffbad müssen die Becken mit dem Wassersauger gereinigt werden. Irgendwelche Blätter oder Äste liegen immer im Wasser“, so Neugebauer. „Und wenn in heißen Nächten ungebetene Gäste über die Zäune gestiegen sind, muss man mitunter auch deren Spuren noch beseitigen.“

Natürlich gehört vor allem die regelmäßige Überprüfung der Wasserqualität zu Neugebauers Aufgaben: Säuregehalt (pH-Wert), Chlorwerte und Temperatur des Wassers hat er dabei im Blick. Die Filter müssen durchgespült und mitunter ausgefallene Pumpen repariert werden. „Ein bisschen handwerkliches Geschick ist da schon hilfreich“, so Neugebauer schmunzelnd und stellt die Vielseitigkeit seiner Arbeit heraus. „In jedem Bad ist die Arbeit anders, jeder Arbeitstag ist anders.“

Eine „Winterpause“ gibt es nicht

Auch außerhalb der eigentlichen Freibad-Saison gibt des für den Fachangestellten der Sport- und Bäderbetriebe viel zu tun. Eine „Winterpause“ gibt es eigentlich nicht - nur für die Besucher des Freibades.

„Rund zwei Monate bevor das Freibad öffnet - mitunter bei Schneefall - fangen wir an, das Bad zu richten, die Becken mit Hochdurckreinigern zu reinigen, Kabinen, Tische und Bänke wieder aufbauen oder so manchen Anstrich zu erneuern“, erklärt Julian Neugebauer. Das machen wir alles selbst.“ Und nach der Saison muss das Freibad natürlich winterfest gemacht werden beispielsweise mit Eisdruckpolstern in den Becken und dem Entleeren der Filter, Bänke, Tische und Kabinen müssen abgebaut werden.

Im Winter selbst arbeitet Julian Neugebauer in den Hallenbädern. „Die Aufgaben sind grundsätzlich ähnlich, allerdings ist die Technik in den Hallenbädern mehr automatisiert“, so der Fachangestellte. Jugendlichen, die in seine Fußstapfen treten möchten, rät Neugebauer auf jeden Fall zu Praktikum und Probearbeiten. „Denn zum Schwimmen bleibt nicht viel Zeit.“