Bottrop. CDU-Ortsverbände werfen Fragen auf. Das Wertgutachten für das Gelände der Fleischfabrik liegt bald vor, heißt es in der Union. Finden sich keine Käufer, stehe im Dezember die Zwangsversteigerung an. Die CDU will daher genauer wissen: Welche Pläne hat die Stadt?

Was wird aus dem Gelände um die leer stehende Fleischwarenfabrik Mengede auf der Schubertstraße? Das wollen die CDU-Ortsverbände Stadtmitte und Eigen genauer wissen. Wie die WAZ berichtete, wird die Zwangsversteigerung vorbereitet. Vor allen die Sparkasse, aber auch die Stadt und die Volksbank sollen Gläubigerinnen der Familie und der Firma Mengede sein. Es soll um insgesamt gut 2,5 Mio. Euro gehen, heißt es nun in der CDU.

Forderungen in Millionenhöhe

Spätestens Anfang August soll das für die Versteigerung nötige neutrale Wertgutachten vorliegen. „Dann wird der Kaufpreis festgelegt“, sagte Karlheinz Reckmann, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Stadtmitte. Finden sich weiterhin keine Käufer für das gut 24 000 Quadratmeter große Grundstück, werde im Dezember dann der Zwangsversteigerungstermin anberaumt.

Der Vorstand der CDU in Stadtmitte hat sich bereits darauf festgelegt, dass das brach liegende Mengede-Gelände auch künftig überwiegend ein Gewerbegebiet bleibt. Das sehen sie auch im Vorstand der Union auf dem Eigen so. Bezirksvertreter Andreas Freitag etwa verweist darauf, dass ja auch im Umkreis viele Gewerbebetriebe angesiedelt seien. „Als Gewerbegebiet ist das hier ein Sahnegrundstück“, sagte Reckmann mit Blick auf die Nähe zur Autobahn A 2.

„Uns wäre es am liebsten, wenn die Stadt sich hier engagiert“, sagte Karlheinz Reckmann. Diese dürfte auch ein starkes Interesse an dem Mengede-Gelände haben, meint er. Wie berichtet, denkt die Stadt daran, ihren grünen Bauhof aus dem Stadtgarten neben das Gelände der Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (BEST) zu verlegen, das an der Schuberstraße an das Mengede-Grundstück angrenzt. Zwar hatte die Stadt erst vor, die alte Gärtnerei in ihren Bauhof an der Werkstraße einzugliedern, dazu sei dort allerdings zu wenig Platz, begründete sie ihre neuen Pläne.

Grüner Bauhof soll aus Stadtgarten weichen

Der grüne Bauhof soll im Stadtgarten soll weichen, weil die Stadt ihr Gelände dort für ein hochwertiges Wohnviertel frei machen will. Mit dem Gewinn aus der Vermarktung der Wohngrundstücke sollen die Kosten für die Sanierung des alten Fabrikgeländes an der Schubertstraße aufgefangen werden.

Der Sparkasse als Hauptgläubigerin sei es weder gelungen, neue Nutzer für die Fleischfabrik noch Käufer für das Mengede-Gelände zu finden, informierte die Stadtverwaltung den Rat Ende März. Um das Interesse von Käufern wecken zu können, müsse erst die Fabrik abgerissen sein, heißt es. Allerdings erweisen sich die Abrisskosten als Problem. 1,9 Mio. Euro hat die Sparkasse für Abbruch und Entsorgung veranschlagt. Die Quadratmeterpreise für Gewerbeflächen in Bottrop liegen laut Stadt zwischen 60 und 70 Euro. Für die 24 000 qm große Fläche sind danach also maximal 1,6 Mio. Euro erzielbar.