Der Titel ist Programm: Umbau 21. Den Umbau hat der arme Norden des Ruhrgebietes, zu dem Bottrop gehört, ja nun wirklich dringend nötig. Dabei sollten Städte und Wirtschaft möglichst zügig vorankommen. Die letzten beiden Bergwerke schließen hier noch in diesem Jahrzehnt.
Die Arbeitslosenquoten sind in nahezu allen Emscher-Lippe-Städten ohnehin schon überproportional hoch. Seit Beginn der 90er gingen im Norden des Reviers 40 000 Arbeitsplätze verloren. In Gelsenkirchen sank die Beschäftigung um über 20 Prozent, im Kreis Recklinghausen um über 10 Prozent. Es sollte sich niemand davon täuschen lassen, dass sie in Bottrop leicht um 6 Prozent zunahm.
Denn was Gelsenkirchen hinter sich hat, steht Bottrop so ähnlich erst bevor. Ende 2018 kommt das Aus für das Bergwerk Prosper-Haniel. Über 4000 Arbeitsplätze gehen dann verloren. Zwar sind Bergleute, die alt genug sind, halbwegs gut versorgt, doch was wird aus den jüngeren und jenen, für die dann keine Jobs mehr da sind?
Also: Der Streit ist müßig, ob die Wirtschaftsförderer in Emscher-Lippe-Land gut genug waren, ihr Neubeginn ist richtig. Es kann nicht genug geben, die dem dringend nötigen Wandel voranhelfen wollen. Norbert Jänecke