Bottrop. . Am Samstag trifft der Landesligist VfB Bottrop im ersten Testspiel zur neuen Saison auf die zwei Ligen höher spielenden Essener von Rot-Weiss. Der traditionsreiche Regionalligist steckt wie auch der VfB im personellen Umbruch, die Bottroper wollen sich mit ihrem neuen Team gut präsentieren.

Der VfB Bottrop hat einen Vorsprung. Vier Tage vor den Rot-Weissen aus Essen war der Landesligist wieder am Ball, in vier Trainingseinheiten hat Trainer Mevlüt Ata seinen Kader seither unter die Lupe genommen. Ob die frühere Vorbereitung allerdings über zwei Ligen Unterschied hinweghilft? Ata kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. „Mal sehen“, sagt der VfB-Trainer lachend.

RWE erlebt großen Umbruch

Sicher, zwischen den beiden Mannschaften gibt es einen eklatanten Klassenunterschied. Allerdings ist der Umbruch beim VfB nicht ganz so groß wie der bei Rot-Weiss. Trainer Marc Fascher verzichtet in dieser Spielzeit gleich auf zwei Routiniers. Der Vertrag von Roberto Guirino wurde aufgelöst und auch Vincent Wagner, nach der Insolvenz des Vereins im Jahr 2010 lange Zeit Leitfigur, passte nicht mehr ins Anforderungsprofil des Traditionsvereins, der danach lechzt, mittelfristig wieder höherklassig zu spielen. Sehnsüchte einer regionalen Größe; das Potenzial zu „mehr“ haben die Essener allemal, in aller Regelmäßigkeit locken sie talentierte Spieler an die Hafenstraße. Noch immer gibt es eine Ausbildungsentschädigung für Mesüt Özil, sobald dieser gegen Ablöse den Verein wechselt. Auch die Fans zeigen sich treu und sorgen in den Niederungen der vierten Liga für Stimmung. Immerhin besuchen die Rot-Weissen im Schnitt mehr als 8000 Zuschauer pro Spiel – Besucherzahlen, von denen gar so mancher Zweitligist träumt.

Doch die Hierarchie bei RWE wird neu gestaffelt, es gibt (nominell) nun einige Kandidaten mit Führungsanspruch. Essens Sportvorstand Uwe Harttgen zeigt sich zufrieden mit der Personalplanung, schließlich sei das Niveau sehr hoch. „Wir haben uns wie geplant in allen Mannschaftsteilen verstärkt und sind auf allen Positionen doppelt besetzt.“

Luxus, in dem die Kicker vom Jahnstadion nicht schwelgen. Zumindest nicht qualitativ. In der Breite aber sieht es dagegen schon ganz gut aus. Mit Sezer Akmisir kam diese Woche eine weitere Verstärkung hinzu. In der vergangenen Saison spielte der Stürmer noch für den damaligen Ligakonkurrenten Rhenania, in der Rückrunde trat er aus beruflichen Gründen kürzer. „Nun möchte er wieder in der Landesliga spielen“, äußert sich Mevlüt Ata zum Wechsel. „Er kommt ja auch aus der VfB-Jugend.“ Heute kann er direkt eingreifen, sein Sturmkollege Göksal Yergök muss dagegen noch pausieren – der Spielerpass ist noch nicht da. Dabei sein werden auch Nico Albert und Rückkehrer Mario Zoranovic. Da sie aber erst kürzlich aus dem Urlaub zurückkehrten, werden sie wohl nicht von Beginn an spielen.

„Wir wollen hinten möglichst lange die Null stehen lassen. Es ist zwar nur ein Freundschaftsspiel, aber wir wollen unser Bestes geben. Schon wäre, wenn viele Essener und Bottroper Fans kommen, die sich die neuen Mannschaften ansehen wollen“, so Ata.

Zuletzt kreuzten sich die Wege der beiden Teams vor zwei Jahren, in der Aufstiegssaison des VfB. 0:5 hieß es damals aus Bottroper Sicht. „Damals hatten wir allerdings ein eingespieltes Team. Das ist nun anders, aber mal sehen, was dabei herauskommt.“