Dezernent Paul Ketzer verabschiedet Rolf Grubinski. Reinhard Lücke bringt den Viertklässlern künftig das richtige Fahrrad-Fahren bei. Damit übernimmt zwar jetzt eine neue Aufgabe, aber er ist in dem Geschäft doch ein „alter Hase“.
Reinhard Lücke übernimmt zwar jetzt eine neue Aufgabe, aber er ist in dem Geschäft doch ein „alter Hase“: Reinhard Lücke wird neuer Leiter der Jugendverkehrsschule.
Eine Aufgabe, auf die ihn sein bisheriger Beruf offensichtlich gut vorbereitet hat: Der 62-Jährige ist bis Ende Juni, wenn er offiziell in den Ruhestand geht, im Polizeipräsidium Recklinghausen Leiter der Verkehrsinspektion und zuständig für die Verkehrssicherheit. Vom nächsten Schuljahr an wird er den 4-Klässlern in Bottrop beibringen, sich auf dem Fahrrad im Dschungel des Straßenverkehrs zurecht zu finden. „Ich bin aus Überzeugung Verkehrssicherheitsarbeiter“, sagt der Bottroper. Und diese Überzeugung kann der besonnen wirkende bisherige Erste Polizeihauptkommissar künftig an die jungen Verkehrsteilnehmer weitergeben.
Der „böse“ und der „liebe“ Rolf
Der Erste Beigeordnete der Stadt, Paul Ketzer, verhehlte seine Freude darüber nicht, dass Lücke die Leitung der Verkehrsschule, die die Verkehrswacht betreibt, übernimmt. „Als ich das gehört habe,“, gesteht er, „hab ich sofort gesagt: Da haben wir richtig Glück gehabt.“ Der richtige Mann am richtigen Ort. Paul Ketzer besuchte am Donnerstag aber nicht nur zur Begrüßung des neuen Leiters die Verkehrsschule, sondern auch, um den Vorgänger, Rolf Grubinski, zu verabschieden. Er brachte 27 Jahre lang den jungen Fahrrad-Fahrern die ersten Verkehrsregeln nahe und bereitete sie mit dem Sicherheitspolizisten Rolf Schmidt auf die Fahrrad-Prüfung vor. Als er 2005 nach Bottrop kam, erzählt Ketzer, „sei an den Schulen über die Befürchtung diskutiert worden, wie es mit der Verkehrsschule weitergehe. „Es hieß damals: Wenn es die nicht mehr geben sollte, geht die Welt unter.“ Dies zeige, so der Erste Beigeordnete in Richtung Grubinski, „wie wichtig Ihre Arbeit war.“ Rolf Schmidt bezog er dabei ein. Und dann verrieten die beiden „Rolfs“ ihre Arbeitsteilung: Rolf Grubinski habe in er Verkehrsschule und auf dem Übungsgelände außerhalb der Astrid-Lindgren-Schule den Part des Strengen gehabt, der „böse“ Rolf. Rolf Schmidt, der die Ausbildung auf der Straße durchgeführt, sei der „liebe“ Rolf gewesen.
Übung auf dem Gelände und auf der Straße
Jährlich kommen rund 1000 4-Klässler in die Verkehrsschule, die die Verkehrswacht betreibt. Sie lernen in zwei Unterrichtseinheiten in der Schule und dann auf dem Gelände an der Astrid-Lindgren-Schule u.a., wie man abbiegt und wie die Vorfahrt geregelt ist.
Dann fährt Rolf Schmidt, den Eltern dabei unterstützen, mit ihnen Straßen-Strecken ab.
Dass die Ausbildung überaus wichtig ist, kam dann fast beiläufig heraus. Denn immer weniger Eltern übten mit ihren Kindern das Radfahren im Straßenverkehr, so die Beobachtung Grubinskis. Aber auch nicht alle Grundschullehrer legten Wert auf den Verkehrsunterricht, für den er mit Schmidt ein Unterrichtsheft entwickelt hat. Es wird über die Verkehrswacht vertrieben, deren Vorsitzender Grubinski bleibt. Er sucht noch Sponsoren für das Heft.
Über einen Erfolg freut er sich besonders: Wenn er höre, dass hier die Zahlen der Unfälle mit Kindern zurückgehen. Ein bisschen, sagt er, führe er das auch auf die Arbeit des gesamten Teams zurück.