Bottrop. Der Maler und Mitbegründer des Künstlerbundes erhält den mit 4000 Euro dotierten Preis für sein Lebenswerk. Die Jury traf die Entscheidung einstimmig. Die Preisverleihung findet Ende des Jahres statt.
Werner Jelinek erhält den Kulturpreis der Stadt Bottrop 2014. Die Entscheidung fiel einstimmig, wie die Vorsitzende der sechsköpfigen Jury, Bürgermeisterin Monika Budke, jetzt mitteilte. „Denn“, so die Kulturausschussvorsitzende weiter, „Werner Jelinek ist eine Künstlerpersönlichkeit, die alle Jurymitglieder unabhängig voneinander bereits im Hinterkopf hatten.“
So hat es in dem mit Oberbürgermeister Bernd Tischler, Kämmerer Willi Loeven, der Landtagsabgeordneten Cornelia Ruhkemper, dem Kulturjournalisten Hans-Jörg Loskill und Bernhardine Lützenburg als Preisträgerin von 2011 besetzten Gremium keine Kontroversen über die Vergabe des Preises gegeben, der zum zwölften Mal verliehen wird.
„Nicht ausschließlich Werner Jelineks eigene hervorragende künstlerische Werke, sein Gedankengut sowie seine künstlerische Wandlungsfähigkeit sprechen für seine Nominierung für den Kulturpreis der Stadt Bottrop 2014. Er ist ebenso ein absolutes Beispiel für junge Künstler, für die Kulturszene allgemein, zu zeigen, was es bedeutet Kunst zu leben, wandlungsfähig und kreativ zu bleiben, auch widrigen Lebensumständen zum Trotz“, hießt es abschließend in der Begründung der Jury.
Seit 48 Jahren in Bottrop ansässig
Mit widrigen Lebensumständen hat Werner Jelinek, der 1937 in Wanne-Eickel geboren wurde und an der Kunstakademie Düsseldorf sowie der Uni Köln Kunst studierte, schon länger zu kämpfen. Wenn die Sehkraft unwiederbringlich und rapide abnimmt, wie dies bei Werner Jelinek seit einigen Jahren der Fall ist, verändert sich nicht nur die künstlerische Arbeit sondern auch das Leben. Das war allerdings bei dem Wahl-Bottroper - er zog 1966 von Essen nach Grafenwald und kurz später „auf die saure Wiese“ wie er sagt, nach Kirchhellen-Mitte - immer von Kunst durchzogen.
Lange arbeitete er als Kunstlehrer an Gymnasien in Moers, Oberhausen und Mülheim. Seit 1965 ist er Mitglied des bekannten Ruhrländischen Künstlerbundes in Essen und war schließlich 1979 Mitbegründer des Bottroper Künstlerbundes, dessen Vorsitz er lange innehatte. Seither blickt Jelinek auf eine große Zahl von Einzelausstellungen oder Ausstellungsbeteiligungen zurück. „Sein Engagement auch für den Künstleraustausch mit Bottrops Partnerstadt Tourcoing oder auch die Einbeziehung Bottroper Künstler in das Museum Quadrat zeugen vom Einsatz Werner Jelineks für die Kunstszene der Stadt weit über sein eigenes Werk hinaus“, so Monika Budke.
Und der Preisträger? „Ich saß mit meiner Frau beim Frühstück, als Kulturamtsleiter Dieter Wollek anrief und mir die Jury-Entscheidung mitteilte“, so Jelinek. Ich war total überrascht und gerührt. Aber wir haben erstmal zu Ende gefrühstückt und dann unsere drei Kinder informiert, die überall verstreut leben. Der Kulturpreis ist für Werner Jelinek „ wie ein großer roter Punkt von der Stadt“. Eine Würdigung aber auch ein Zeichen dafür, dass sich Bottrop immer wieder für seine Künstler stark macht. „Unabhängig von Preisen spüren wir, wie man sich hier verpflichtet fühlt, fördert und hilft“, sagt Jelinek - nun nicht als Preisträger sondern langjähriger Beobachter der hiesigen Kunstszene.