Bottrop. . Die alte Kaue an der Knappenstraße nahe des Malakoffturms in Bottrop wird zum Grusellabyrinth. Nach zwölf Jahren in Kiel zieht die Freizeiteinrichtung jetzt ins Ruhrgebiet um. Auf fast 3000 qm soll den Besuchern hier das Fürchten gelehrt werden - mit “Live-Darstellern und fleißigen Erschreckern“.

In der alten Kaue soll in Zukunft der Horror einziehen. Im historischen Gebäude an der Knappenstraße findet Deutschlands größtes Grusellabyrinth seine neue Heimat. Zuletzt hat die Einrichtung im Jahr rund 40.000 Besucher nach Kiel gelockt, in Bottrop hoffen Holger Schliemann und die beiden Mit-Eigentümer auf 70.000 Besucher im Jahr. Dafür investieren sie eine „siebenstellige Summe“, so Schliemann.

Mittendrin im Live-Gruselfilm

In der Kaue soll nun eine Art Live-Gruselfilm entstehen. Besucher werden in Gruppen durch ein Labyrinth und in verschiedene Räume geführt, dort warten verschiedene Aufführungen und Aufgaben auf die Besucher. „Das Besondere ist, dass wir hier eine komplette Geschichte erzählen“, erklärt Schliemann das Konzept. Zwischendurch stehen in den dunklen Gängen des Labyrinths dann Grusel- und Schockeffekte auf dem Programm.

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Sensenmann Helmut hat sich seine neue Bleibe schon mal angeschaut. Zwar kann der Knochenmann nicht sprechen, trotzdem wird klar, dass ihm die Räumlichkeiten in der Kaue zusagen. Rund 3000 Quadratmeter stehen hier zur Verfügung, die Kaue sei „atemberaubend und eine perfekte Location für das Labyrinth“, schwärmt Schliemann. Vor zwölf Jahren haben er und seine Mitstreiter das Labyrinth in Kiel gegründet – anfangs untergebracht in zwei Zimmern eines Ausflugslokals, später in einer Kieler Halle. Nun brauche man mehr Platz – und ein größeres Einzugsgebiet. Deshalb eben der Umzug nach NRW.

Die Wahl fiel auf Bottrop, weil es hier schon andere Freizeitattraktionen gibt – etwa in direkter Nähe Alpincenter und Indoor-Skydiving, aber natürlich auch den Movie Park in Kirchhellen. Hier sehen die Macher des Grusellabyrinths die Möglichkeit für gemeinsame Aktionen. Sie wollen nun den Kontakt zu den anderen Freizeiteinrichtungen suchen. Auch die Halloween-Wochen im Movie Park sieht Schliemann nicht als Konkurrenz, da sich die Konzepte unterscheiden würden. „Wir achten auf Familienfreundlichkeit, deshalb ist bei uns der Eintritt ab acht Jahren erlaubt.“

Die Kaue sollte abgerissen werden

Vor gut vier Jahren hat Immobilienunternehmer Oliver Helmke die Kaue gekauft und vor dem Abriss bewahrt. Zwischenzeitlich wurde sie für Veranstaltungen und als Lagerraum genutzt.

Die neue Nutzung ist ganz im Sinne des Besitzers, „zumal mit dem Grusellabyrinth der Schwerpunkt Freizeitwirtschaft in der Stadt gestärkt wird“, so Helmke.

Zunächst aber muss in der Kaue gewerkelt werden. Die Kulissen – rund 100 Tonnen Material mussten von Kiel hierhergebracht werden – müssen aufgebaut werden. Ab Winter sollen die Besucher dann Marie Rosenthal aus ihrer Alptraumwelt befreien, gibt Schliemann einen ersten Ausblick auf das geplante Stück. Rund einen Kilometer legen die Besucher dann zurück. Der genaue Eröffnungstermin werde im Spätherbst mitgeteilt. Dann sei das eigentliche Labyrinth fertig. Später folge dann der Ausbau der Gastronomie im oberen Teil der Kaue. Vor der Halle entsteht ein Parkplatz.

100 Arbeitsplätze sollen entstehen

Rund 100 Arbeitsplätze entstehen so in der Kaue, allerdings seien es zunächst hauptsächlich Studentenjobs, sagt Schliemann, wenngleich er hofft, bei einem Erfolg des Labyrinths verstärkt auf Vollzeitkräfte zurückgreifen zu können.