Bottrop. . Sturmtief „Ela“ bringt Ausbildung der Brandmeister-Anwärter durcheinander. Sie halfen zuerst in Welheim. „Es war schon etwas Besonderes“. Für die „Feuerwehr-Azubis“ war es auch ein Sprung ins kalte Wasser.
Sturmtief Ela hat auch die Ausbildung der Brandmeister-Anwärter durcheinander gebracht. Auf einmal waren die acht Jungs mittendrin. Statt Übung hieß es ab Mittwoch Sturmschäden beseitigen. Für Denis Wala, Michael Trommeshauser und die Kollegen ein ganz besonderer Einblick in die Feuerwehrarbeit.
Ihr Einsatzgebiet: Welheim, der Stadtteil, den der Sturm am heftigsten heimgesucht hat. „Was für ein Chaos“, das sei der erste Gedanke der beiden vor Ort gewesen. Mit der Kettensäge, so Wala und Trommeshauser, durften sie noch nicht arbeiten – dafür fehlt noch der entscheidende Schein. Stattdessen kam bei ihnen oben im Korb der Drehleiter entweder die Handsäge zum Einsatz oder aber sie waren für das Wegräumen der Äste am Boden zuständig. „Auch das Absperren war eine Aufgabe, die wir übernommen haben“, sagt Wala.
Grundsätzlich seien die bisherigen Übungen nicht mit diesem Einsatz vergleichbar, sagen die beiden. „Man war auf einmal mittendrin“, sagt Denis Wala. Ein Einsatz nach dem anderen musste abgearbeitet werden. Michael Trommeshauser, der aus seiner Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr schon einen LKW-Führerschein hat, war als Fahrer und Maschinist im Einsatz. „Es war schon etwas Besonderes, so mitten unter den Kollegen zu sein und auch den Zusammenhalt mit Freiwilligen Kräften und den Kollegen aus Borken zu erleben.“ Einsatz für Einsatz musste abgearbeitet werden. War man an einer Stelle fertig, habe sie die Leitstelle sofort weiter geschickt. Während ihrer Übungen sind die Brandmeister-Anwärter in der Regel unter sich – mit ihren Ausbildern.
Die WAZ begleitet zwei Brandmeister-Anwärter
Anfang April haben Michael Trommeshausen und Denis Wala ihre Ausbildung begonnen. Zuvor haben sie sich in einem auch körperlich anspruchsvollen Einstellungstest durchgesetzt.
Während der nächsten 18 Monate wird die WAZ die beiden jungen Männer begleiten und immer wieder über die Ausbildung und die Fortschritte berichten.
Neben dem Kontakt mit den Kollegen sei diesmal auch der direkte Draht zu den Bürgern da gewesen. „Die meisten waren wirklich erleichtert und dankbar, dass wir da waren“, sagt Denis Wala. Aber es habe eben auch den ein oder anderen Uneinsichtigen gegeben, der unbedingt durch gesperrte Bereiche fahren wollte. „Da musste man dann eben energisch sein“, sagt Trommeshauser. Aber die meisten Anwohner seien nett gewesen, hätten sie mit Getränken versorgt oder auch mal bereitwillig die Toilette für die Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt. Es sei eben eine ganz besondere Situation und ein ganz besonderes Erlebnis gewesen, so das Fazit der beiden.
Noch etwas hat die beiden Brandmeister-Anwärter zuletzt beeindruckt: eine Grubenfahrt. Gemeinsam war die Gruppe bis zum Abbruchhobel in Staub und Hitze unterwegs. Die Arbeit unter Tage – für sie keine Alternative, sind sich Wala und Trommeshauser einig.