Stadt zieht eine vorläufige Bilanz der Unwetterschäden. Kämmerer Willi Loeven hofft auf Landeshilfe. Am Freitag ist der Oberbürgermeister deshalb beim Innenminister. Nach dem großen Aufräumen in Welheim ist der Stadtgarten dran. Viele Bäume werden noch gefällt werden müssen

Die Stadt hat eine vorläufige Bilanz der Unwetterschäden gezogen. Die Schadenssumme inklusive Ersatz für die umgestürzten Bäume beläuft sich nach einer ersten Rechnung von Kämmerer Willi Loeven auf 4,2 Millionen Euro. Das Ausmaß der Aufforstung werde davon abhängen, ob das Land den Städten wie versprochen mit Geld unter die Arme greift. „Diese Hilfe brauchen wir dringend“, sagt Loeven. An eine Widereröffnung des Stadtgartens „ist noch nicht zu denken“, kündigt Kai-Uwe Dahm vom Grünflächenamt an. 350 Bäume wurden schon oder müssen noch gefällt werden, weil der Sturm sie zu schwer beschädigt hat.

„Der Stadtgarten ist wirklich verheerend getroffen“, sagt Stefan Beckmann. Der Fachbereichsleiter Umwelt und Grün kündigte an, seine Teams würden sich nach dem großen Aufräumen in Welheim auf die Grünanlagen konzentrieren. „Allein der Stadtgarten wird uns sicher zwei Wochen beschäftigen.“ Auf den Friedhöfen der Stadt sind nach ersten Schätzungen 140 Bäume gefallen und weit über 300 geschädigt. In Welheim ist die Schadensaufnahme noch nicht abgeschlossen. Aber Beckmann kündigt schon an: „Die Gartenstadt wird ihr Gesicht verändern“, weil noch viele Bäume gefällt werden müssen. Vielleicht sogar gesunde: „Es macht keinen Sinn, in Straßenzügen einzelne große Bäume stehen zu lassen.“ Die würden das Wachstum der neu gepflanzten Bäume behindern. Doch das ist ein Thema für die nächsten Jahre, sagt Beckmann: „Wir sind froh, wenn alle Bereiche sicher und alle Bäume kontrolliert sind. Erst danach unterhalten wir uns über Neupflanzungen.“

Es gibt auch gute Nachrichten. Das vom Baum getroffene Torbogenhaus im Stadtgarten ist statisch in Ordnung, der Schaden an städtischen Gebäuden hält sich in Grenzen, an allen Schulen kann Unterricht und offener Ganztag stattfinden, sagt Dezernent Paul Ketzer. Gute Nachricht für die Stadt, schlechte für Geschädigte: „Die Stadt haftet nicht für Schäden durch umgestürzte Bäume“, sagt Fachbereichsleiter Dirk Nordwig.

Weil noch nicht alles wieder sicher ist, hält die Stadt fest an den Sperrungen im Stadtgarten, in Welheim und auf einigen Spielplätzen. Die großen Schadensstellen sind gesichert, sagt Ordnungsdezernent Paul Ketzer. „Aber wir können nicht jeden Straßenaufbruch sichern.“ Deshalb appelliert er an alle Bürger, vorsichtig zu sein. Auch und gerade unter Bäumen, sagt Kai-Uwe Dahm: „Ich habe ein bißchen Angst vor dem nächsten Gewitter.“